Seit dem Beginn des Ramadan 2014 am 28. Juni fasten Muslime bis 27. Juli 2014 von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. In Ägypten, Tunesien, Dubai und der Türkei, aber auch in Deutschland üben sich viele im Verzicht. Welche Regeln und Risiken gibt es, welche Bedeutung hat der Ramadan 2014?
Wann beginnt der Ramadan 2014 und wie lange dauert er? Wann ist Ramadan 2015?
Der Ramadan ist ein Monat im islamischen Kalender und richtet sich nach dem Erscheinen des jeweiligen Neumondes. 2014 beginnt der Fastenmonat am 28. Juni. Dann wird astronomischen Berechnungen zufolge die erste Sichel des neuen Mondes zu sehen sein. Der Ramadan dauert in der Regel 29 oder 30 Tage und endet 2014 am 27. Juli. Das Fasten beginnt jeweils vor dem Morgengrauen und endet nach dem Sonnenuntergang. 2015 beginnt der Ramadan etwas früher: Dann fasten Muslime bereits ab dem 17. Juni.
Ramadan 2014: Erstmals seit 28 Jahren fällt Fastenmonat in WM-Zeit
In den meisten muslimischen Ländern hat der Fastenmonat Ramadan 2014 begonnen. Auch viele Muslime in Deutschland richten sich nach der im Koran verwurzelten Pflicht, während dieser Zeit auf Essen, Trinken und Sex zu verzichten. Dabei fällt der Ramandan 2014 das erste Mal seit 1986 in die Zeit einer Fußball-Weltmeisterschaft. Auch hier spielen viele gläubige Muslime. Die meisten von ihnen wie etwa Mesut Özil fasten aber wegen der hohen körperlichen Anstrengung nicht. Aber ist das eigentlich erlaubt?
Auf was wird beim Ramadan 2014 verzichtet?
Beim Ramadan geht es um Selbstdisziplinierung und Enthaltsamkeit. Er zählt zu den im Koran verankerten religiösen Pflichten von MuslimenWeltweit gibt es etwa 1,5 Milliarden Muslime. In Deutschland wird die Zahl der hier lebenden Muslime auf 3,8 bis 4,3 Millionen geschätzt. und umfasst Speisen und Getränke, Rauchen, Geschlechtsverkehr und Genussmittel. Auch auf Lügen und Beleidigungen jeglicher Art sind zu unterlassen. Wer die Fastenpflicht bricht, muss mit Strafen rechnen, denn ihr Nichteinhalten ist in vielen islamischen Staaten verboten.
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Welche Auswirkungen hat der Fastenmonat auf die Gesundheit?
Vier Wochen Fasten bedeutet gerade im Sommer eine besondere Anstrengung für den Körper. Da Essen und Trinken nur vor und nach Sonnenuntergang erlaubt ist, muss er tagsüber von den Reserven zehren. Besonders die ersten Tage sind schwer, da man sich an den Entzug erst gewöhnen muss. Kopfschmerzen und Übellaunigkeit sind häufige Begleiterscheinungen. Generell kann Fasten aber durchaus gesund sein, sofern der Körper in der erlaubten Zeit mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird.
Woher kommt der Ramadan und wonach richtet er sich?
Beim Ramadan handelt es sich um den neunten Monat im islamischen Mondkalender. In diesem soll der Koran, die Heilige Schrift des Islam, herabgesandt worden sein. Für die Feststezung von Beginn und Ende des Ramadan ist auch 2014 der Mondzyklus verantwortlich. Er verschiebt sich jedes Jahr um 10 bis 11 Tage und kann auch geografisch leicht variieren. Deshalb begann der Ramadan 2014 in der Türkei zum Beispiel zwei Tage früher als in Pakistan und Indien.
Wer fastet während des Ramadan 2014 und wer nicht?
Der Fastenmonat gilt für alle Muslime als verpflichtend, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind und deren körperliche Verfassung den tagelangen Verzicht rechtfertigt. Ausgenommen sind damit Schwangere, Kranke und auch Kinder, sofern sie noch nicht in der Pubertät sind. Zudem sind Reisende vom Ramadan befreit, denn im Koran heißt es: «Wer nun von euch während des Monats anwesend ist, soll in ihm fasten.» Muslimische Fußballspieler können bei der WM 2014 also aussetzen. Verpasste Fastentage müssen jedoch nachgeholt werden.
Müssen Deutsche bei Reisen in muslimische Länder fasten?
Wer in der Fastenzeit in die Vereinigten Arabischen Emirate reist oder in Länder wie Ägypten, Tunesien und die Türkei, sollte Rücksicht nehmen. Denn egal ob gläubig oder nicht: Während des Ramadan sind Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit verpönt. Restaurants werden daher nicht selten abgehängt, um Einheimische nicht zu stören. Unterkünfte bewirten Touristen trotz des Fastenmonats in normalem Umfang.
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zij/news.de/dpa