Mein lieber Herr Gesangsverein!: Leipziger Großfamilie freut sich über 13. Kind
Eine eigene Fußballmannschaft hatte Familie Reinhard/Rübenack aus Leipzig längst zusammen. Doch danach war lange nicht Schluss. Im Mai wurden sie zum 13. Mal glückliche Eltern einer kleinen Tochter. So viele Kinder wie sie haben deutschlandweit nur wenige.
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Soviele Kinder wie die Großfamilie aus Leipzig haben nur wenige.
Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Familie Reinhard/Rübenack aus Leipzig konnte sich dieses Jahr zum wiederholten Male über Familienzuwachs freuen. Im Mai kam die kleine Susanne auf die Welt - Kind Nummer 13. «Sie ist rundum gesund und eigentlich sehr friedlich», erzählte Vater Ronny Reinhard (38).
Familie Reinhard/Rübenack aus Leipzig hat 13 Kinder
Die zwölf Geschwister im Alter von 2 bis 15 Jahren freuten sich über das Nesthäkchen. Mutter Simone Rübenack (39) ist vor allem glücklich, dass es ein Mädchen wurde, nachdem sie zuletzt vier Jungs zur Welt gebracht hatte. Weiteren Familienzuwachs solle es nun aber nicht mehr geben, sagte Reinhard. «Jetzt ist Schluss. Das bleibt das Nesthäkchen.»
Baby nach Wunsch - So geht's
Künstliche Befruchtung
Voraussetzung für eine künstliche Befruchtung ist eine Störung der Fruchtbarkeit.Das heißt, die Schwangerschaft bei ungeschützem Geschlechtsverkehr muss im Zeitraum von 12 bis 24 Monaten ausbleiben. Aber: Es gibt auch Situationen, die vom Zeitfenster abweichen wie etwa, dass der Mann vor der Behandlung einer Krebserkrankung Samenproben zum Erhalt der Fortpflanzungfähigkeit einfrieren ließ oder die Frau beide Eileiter verloren hat.
Nur Paare kommen für eine künstliche Befruchtung infrage.Das können Ehepartner, eheähnliche Gemeinschaften oder in Einzellfällen nach einer sorgfältigen Überprüfung des Kindswohls auch gleichgeschlechtliche einegtragene Partnerschaften sein. Singlefrauen scheiden dagegen aus, da die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht gegeben sind.
Die Beratung: Das Paar muss von dem behandelnden Arzt und einem zweiten, unabhängigen Arzt ausführlich beraten werden. Beide müssen eienr künstlichen Befruchtung zustimmen. Dazu werden Kriterien anhand eines Indikationskataloges sowie die individuelle Situation des Paares geprüft. Das Wohl des zu erwartenden Kindes steht dabei immer im Vordergrund.
Das Paar sollte durch einen Psychologen und einen Notar beraten werden, wenn Fremdsperma verwendet werden soll. Hierbei wird vor allem geprüft, ob die Fremdsamenspende zur Linderung des Leidensdrucks dieses Paares geeignet ist und ob das Wohl des ungeborenen Kindes gegeben ist. «Das ist zwar nicht der einfachste Weg um eine Familie zu gründen, dennoch handelt es sich meistens um optimale Familien», sagt Najib Nassar, Fortplanzungsmediziner.
Zahlt die Krankenkasse?Die gesetzliche Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten, wenn das Paar verheiratet ist, die Frau nicht jünger als 25 und nicht älter als 40 Jahre und der Mann nicht jünger als 25 und nicht älter als 50 Jahre alt ist. Samen- und Eizellen müssen vom Paar stammen und eine ausführliche medizinische und psychologische Beratung stattgefunden haben. Nicht vergessen: Der Antrag muss vor der Behandlung gestellt und genehmigt worden sein. Die Privaten Krankenkassen müssen immer zahlen, sofern die Behandlung aufgrund einer Erkrankung ihres Versicherten notwendig ist und eine hinreichende Erfolgsaussicht bescheinigt werden kann.
Wie hoch sind die Kosten, wenn die Kasse zahlt? Die Behandlungskosten für die IVF liegen bei 540 Euro und für die ICSI bei 740 Euro für das Paar. Hinzu kommen 55 Euro für die Narkose und 600 bis 800 Euro für die Medikamente. Das Gleiche zahlt die Krankenkasse. An den Kosten beteiligt sich die gesetzliche Krankenkasse höchstens drei Mal.
Sind Mehrlingsgeburten planbar? Nein. Mehrlingsschwangerschaften sind medizinisch nicht planbar. Kein Arzt weiß, ob sich überhaupt ein Embryo in der Gebärmutter einnistet. Außerdem sind Mehrlinge bei einer künstlichen Befruchtung eher unerwünscht, da sie für Mutter und Kind mehr Risiken bergen als Einlingsschwangerschaften.
Welche Methode ist die Erfolgreichere? Hinsichtlich der Ergebnisse sind sowohl ICSI als auch IVF am Ende identisch. Die Frage ist, welche Methode bei welcher Vorerkrankung zu bevorzugen ist. Hat der Mann beispielsweise zu wenig Spermien, ist die ICSI die erfolgversprechendere.
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13 Kinder sind in Deutschland eine Seltenheit
Mit ihrer «wilden 13» (in Anlehnung an das Kinderbuch von Michael Ende «Jim Knopf und die Wilde 13») ist die Großfamilie aus Leipzig etwas Besonderes. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es 2012 rund 11,6 Millionen Familien in Deutschland. Ganze 8.000 oder 0,1 Prozent davon hatten sieben oder mehr Kinder.
Jetzt ist Schluss: Familie Reinhard/Rübenack beendet die Familienplanung
Die Pläne von Familie Reinhard/Rübenack: Sie wollen umziehen. «Und heiraten wollten wir eigentlich auch. Aber erstmal der Umzug», sagte der Familienvater. Zudem wird die älteste Tochter Cindy langsam flügge. Die 15-Jährige absolviert gerade ihre Realschulprüfungen und will dann eine Lehre zur Altenpflegerin machen.
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