Seit fast 70 Jahren ist die Zeit des Nationalsozialismus vorbei. Doch die Ideologie ist in Stein gemeißelt und somit für die Ewigkeit präsent. Zahlreiche Bauwerke Hitlers prägen das Bild vieler Städte und nach wie vor genutzt.
Hitler weilt längst nicht mehr unter den Lebenden. Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg sind seit fast 70 Jahren zu Ende. Doch die Ideologie ist heute genauso lebendig. Denn sie ist in Stein gemeißelt. Diese dunkle Epoche der Geschichte hält bis heute an. NS-Bauwerke prägen das Bild in vielen deutschen Städten und Gegenden.
Hitlers gigantische Monumente symbolisieren Größenwahn
Oftmals sind es gigantische Monumentalbauten wie der Flughafen Berlin-Tempelhof, die Zeppelintribüne in Nürnberg oder das «Kraft durch Freude»-Seebad Prora auf Rügen; die den Größenwahns Adolf Hitlers und seinem Gefolge zur Schaustellen. Die Bauten sind meist neoklassizistisch, aber auch die ländliche Tradition im Regional- und Heimatstil findet sich in der nationalsozialistischen Architektur. In München, eine von Hitlers Hauptstädten, prägen auch heute noch unzählige Relikte der Nazis und der Wehrmacht das Stadtbild.
Im «Adlerhorst» des Führers gibt es heute Schweinebraten mit Knödeln
In der Berliner Voßstraße befindet sich an der Stelle von Hitlers Reichskanzlei und seinem Führerbalkon eine Pizzeria. Ähnlich verhält es sich mit dem «Adlerhorst» im bayrischen Obersalzberg. Hier thront nun eine Gaststätte. Die Nutzung dieser Gebäude ist völlig normal. Logisch, nach dem Zweiten Weltkrieg war Wohnraum knapp.
Historiker fragen sich seit Jahrzehnten, wie man mit diesen Bauwerken umgehen soll. Einige verlangen den Abriss, andere den kontrollierten Verfall oder den Ausbau zu Gedenkstätten. Vielen dieser teilweise unbequemen Monumenten wurde bereits eine neue Nutzung zugeführt und sind ganz normal in unseren Alltag integriert.
Bundesministerien gastieren in Nazi-Bauten
Eines dieser Bauten ist die Hochschule für Musik und Theater in München. Bevor hier Musiker ausgebildet wurden, war das Gebäude bis 1945 NSDAP-Führerbau. Anfang der 30er-Jahre errichtet, diente es als Repräsentationsbau.
Aber auch unsere Bundesregierung logiert im NS-Prunk: Nach dem Umzug von Bonn nach Berlin bezog die Bundesregierung gleich drei Nazi-Gebäude mit ihren Ministerien. So darf es sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Auswärtige Amt in der ehemaligen Reichsbank bequem machen. Im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium von Hermann Göring befindet sich das Finanzministerium und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zog ins einstige Propagandaministerium.
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