Flüchtlinge

Flüchtlinge

Im allgemeinen Sprachgebrauch gelten Personen, die ihre Heimat oder ihren vorherigen Aufenthaltsort aufgrund politischer Zwangsmaßnahmen, Kriege oder lebensbedrohlicher Notlagen vorübergehend oder dauerhaft verlassen, als Flüchtlinge. Deutlich enger definiert die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 den Begriff: Ein Flüchtling ist eine Person, "die aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt."

Überblick über Statistiken zu Flüchtlingen

Im Jahr 2024 verzeichnete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über 200.000 Asylgesuche in Deutschland. Der Großteil stammte mit 33,5 Prozent von Geflüchteten aus Syrien, 14,5 Prozent aus Afghanistan und 11,2 Prozent aus der Türkei. Spitzenreiter bei der Aufnahme von Geflüchteten ist Nordrhein-Westfalen mit einer Aufnahmequote von etwa 21 Prozent. Die geringste Aufnahmequote verzeichnete Bremen mit knapp unter einem Prozent. Die Anzahl der Erst- und Folgeanträge ist seit 2015 allerdings erheblich abgeebbt.

So reagiert die Politik auf Flüchtlinge

Viele Politiker und Parteien fahren seit dem Ende der Merkel-Ära eine harte Abschiebungs-Politik, um konkurrenzfähig mit der AfD zu bleiben. Diese ist als klarer politischer Gewinner aus der Fluchtwelle in 2015 herausgegangen. Doch auch CDU, B90/Die Grünen und SPD wollen in Zukunft deutlich offensiver gegen Einwanderung vorgehen. Dabei werden häufig Statistiken des Bundeskriminalamts herangezogen, um eine angeblich höhere Kriminalitätsrate von Ausländern zu belegen und eine Abschiebung zu rechtfertigen - eine Taktik, die an die sogenannte "Sippenhaft" der NS-Zeit erinnert. Wie absurd und offenkundig falsch einige der Berechnungen der Kriminalämter sind, zeigt jedoch auch ein Beitrag der Tagesschau.

Zahlen belegen: Migration ist etwas Gutes

Migration ist ein treibender wirtschaftlicher Faktor für Deutschland. Das zeigen aktuelle Statistiken. Laut einem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung waren rund sieben Jahre nach ihrem Zuzug 63 Prozent der in der Studie befragten Geflüchteten erwerbstätig, nach acht Jahren sogar 68 Prozent. Erwiesenermaßen steigt die Erwerbstätigenquote mit der Zeit und gleicht sich an das Gesamtniveau Deutschlands an. Zudem erhalten viele mit der Zeit auch einen besseren Lohn. Viele profitierten dabei von Integrationsmaßnahmen wie Sprachkursen und der Arbeitsmarkt- und Berufsberatung der Jobcenter und Arbeitsagenturen. Wie gut die Integration gelingen kann, ist stark abhängig von den durch die Politik entschiedenen Fördermaßnahmen. Eine starke Pushback-Politik könnte die Integrations-Chancen wiederum schwächen.

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