Große Trauer um einen der bedeutsamsten Filmschaffenden in Deutschland. Wolfgang Kohlhaase, der Drehbücher für Filme wie "Solo Sunny" schrieb, ist mit 91 Jahren gestorben. Sein Tod löst eine Welle der Trauer aus.
Wolfgang Kohlhaase zählte zu den wichtigsten Drehbuchautoren der deutschen Filmindustrie. Mit Filmen wie "Ich war neunzehn" und "Solo Sunny" schrieb er Filmgeschichte. Nun ist einer der ganz bedeutsamen Filmschaffenden gestorben. Er sei am Mittwoch in Berlin im Alter von 91 Jahren gestorben, teilte die Akademie der Künste unter Berufung auf seine Frau, die Tänzerin und Choreografin Emöke Pöstenyi, mit.
Wolfgang Kohlhaase ist tot: Drehbuchautor mit 91 Jahren gestorben
Geboren wurde er 1931 in Berlin. Bereits während der Schulzeit habe er das Schreiben für sich entdeckt, beschreibt die DEFA-Stiftung seinen Werdegang. Sein erstes verfilmtes Drehbuch sei der Jugendfilm "Die Störenfriede" von Wolfgang Schleif gewesen. Der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase gehörte zu den bekanntesten Drehbuchautoren der DDR, wo er mit Filmen wie "Solo Sunny" und "Berlin - Ecke Schönhauser" bekannt wurde. Später arbeitete er an den Drehbüchern etwa für die Filme "Sommer vorm Balkon" oder "In Zeiten des abnehmenden Lichts". Er habe intensiv mit Gerhard Klein, Konrad Wolf und Frank Beyer zusammengearbeitet, später selbst Regie geführt. Seine Drehbücher, so beschreibt es die Stiftung online, zeichnen sich durch Lebensnähe aus. "Der Autor beobachtet genau, zeigt in den gelungensten Fällen ungeschminkte, authentische Wirklichkeiten."
Wolfgang Kohlhaase lebte in Berlin und im brandenburgischen Reichenwalde. Auf der Berlinale 2010 wurde er mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2011 bekam er von der Deutschen Filmakademie die Lola für sein Lebenswerk und den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Seine jungen Jahre waren geprägt vom Zweiten Weltkrieg, den er in Berlin-Adlershof erlebte. "Ich habe versucht zu reden, zu schreiben und auch Filme zu machen über den Hintergrund meiner Kindheit", erzählte er im vergangenen Jahr in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zu seinem 90. Geburtstag. "Das war die Nazizeit, das war der Krieg. Das war das vergeudete Leben meiner Eltern."
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Große Trauer um verstorbenen Wolfgang Kohlhaase
Sein Tod ergriff Kunstschaffende und Fans gleichermaßen. Unter einem Twitter-Beitrag der Akademie der Künste schrieb der Drehbuchautor Sebastian J. Laduga: "Einer der ganz Großen unserer Zunft, eines meiner Vorbilder. Er hat Berlin geliebt - und er hat die Stadt gelebt, nicht bloß in ihr. In tiefer Trauer." "Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase (Berlin - Ecke Schönhauser, Ich war neunzehn, Solo Sunny - einer meiner Lieblingsfilme) ist im Alter von 91 Jahren gestorben. RIP", schreibt ein Nutzer. Die Kulturjournalistin Eva Marburg meint in einem Tweet: "Die Guten verabschieden sich gerade".
Die Akademie der Künste trauert um Wolfgang Kohlhaase (1931–2022).
— Akademie der Künste (@AdK_Berlin) October 5, 2022
Der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase, geboren 1931 in Berlin, ist heute, am 5. Oktober 2022, ebenda gestorben. Er war seit 1972 Mitglied der Akademie der Künste.
???? Inge Zimmermann pic.twitter.com/zCcqR0r1yK
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bos/gom/news.de/dpa
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