Von news.de Redakteur Martin Walter - Uhr

Männermagazine: Zum FHM-Abschied ein flotter Dreier

Sexy Schlussakkord: In der letzten Ausgabe der FHM entblättern sich drei Soap-Stars.  Die Zahl der Männermagazine schrumpft weiter, mit Trip geht der nächste Titel. Playboy-Geschäftsführer Feldmann sieht aber keinen allgemeinen Trend.

Heiß: Ania Niedieck (27), Birte Glang (28) und Sila Sahin (25) schmücken die letzte Ausgabe der FHM. (Foto) Suche
Heiß: Ania Niedieck (27), Birte Glang (28) und Sila Sahin (25) schmücken die letzte Ausgabe der FHM. Bild: Jan Rasmus Voss für FHM

Bye bye Bunnies: Männermagazine in Deutschland sind mittlerweile eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Die goldenen Zeiten für Hochglanzmagazine mit spärlich bekleideten Traumfrauen auf der Titelseite scheinen zu Ende zu gehen. Ein Blatt nach dem anderen quittiert seinen Dienst, das jüngste Opfer ist die zu Jahresbeginn aus Brasilien importierte Zeitschrift Trip

Bereits Ende November hatte zuvor der Egmont-Verlag, Herausgeber der deutschen FHM, die Einstellung seines Magazins angekündigt. Die jetzt erschienene Doppelausgabe für Januar und Februar 2011 bildet nach fast genau einem Jahrzehnt den vorläufigen Schlusspunkt für die deutsche Edition, die allerdings weiter auf einen neuen Herausgeber hofft.

Der Rückzug auf Raten hatte sich schon angedeutet, als die FHM bereits im vergangenen Sommer ihre deutsche Internetpräsenz aufgab und nur noch über den Facebook-Auftritt zu erreichen war. Ein halbes Jahr später folgte nun auch das Aus der Printversion. Das letzte Geleit geben in knappen Outfits die drei RTL-Actricen Birte Glang (Unter uns), Ania Niedieck (Alles was zählt) und Sila Sahin (Gute Zeiten, schlechte Zeiten), und versüßen damit den FHM-Lesern die Vorweihnachtszeit.

Die Schicksale von FHM und Trip sind aber beileibe keine einzelnen: Schon in den vergangenen Jahren lichteten sich die Reihen im Männersegment der Zeitschriftenregale beträchtlich: Nachdem 2008 der Matador aus der Arena gejagt worden war, traf es ein Jahr später die Maxim, im Sommer 2010 folgte die Zeitschrift Penthouse. 

«In der digitalen Welt überholt»

Jürgen Feldmann, Geschäftsführer des deutschen Playboys, sieht in dieser Entwicklung allerdings noch lange keinen allgemeinen Trend. Playboy oder auch Men's Health, die inhaltlich eher klassische Männerthemen bedienen, lägen weiterhin stabil im Markt und würden 2010 sogar an Auflage gewinnen. «Insofern sollte man nicht vom Sterben der Männermagazine sprechen - die sind nach wie vor sehr vital», so Feldmann gegenüber news.de.

Die Zahlen der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V) geben ihm recht: Playboy, GQ und Men's Health, die übrig gebliebenen Platzhirsche im Männersegment, können für die letzten Quartale auf durchaus konstante Auflagenzahlen verweisen. Die gerade eingestellte FHM kam dagegen laut IVW am Ende noch auf eine Gesamtverbreitung von knapp über 130.000 Exemplaren. Verglichen mit 2009 bedeutete dies ein Minus von zwölf Prozent, im Fünf-Jahres-Vergleich sogar eine verloren gegangene Auflage von knapp einem Viertel.

Doch wieso trifft es manche Magazine und manche nicht? Jürgen Feldmann sieht die Erklärung in den unterschiedlichen Zielgruppen: «Meiner Meinung nach haben sich die Konzepte der jungen Männermagazine in der digitalen Welt überholt. FHM und Maxim richteten sich an junge Männer zwischen 16 und 25 Jahre. Sie zeichnen sich durch einen bestimmten Zeitgeist aus und dessen Halbwertzeit ist gerade erreicht.» Den Magazinen sei es nicht gelungen, auch die nächste Generation zu aktivieren.  

Ein Phänomen, das schon einmal zu beobachten war. Bereits in den Neunziger Jahren gab es eine Zäsur auf dem Markt der Männermagazine, der damals unter anderem die Magazine Tempo (1986 bis 1996) und Wiener (1996) zum Opfer fielen. Feldmann sieht darin Parallelen zur aktuellen Entwicklung: «Tempo oder Wiener waren Magazine, die den Zeitgeist einer Generation widerspiegelten und das auch sehr erfolgreich, es aber nicht schafften, ihn in die nächste Generation zu transportieren.»

Den Lesern der letzten FHM-Ausgabe wird die reduzierte Vielfalt im Zeitschriftenregal erstmal egal sein. Sie erwärmen sich in den kalten Dezembertagen an den Bildern der drei Soap-Schönheiten.

Mehr von den Soap-Girls bei FHM gibt es auf www.FHM-online.de

sca/news.de

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