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Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Oldenburg und der Polizei Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch: Schlag gegen nigerianisches Verbrechersyndikat - Geldwäschenetzwerk aufgedeckt
Delmenhorst (ots) -
Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg führt die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch zwei Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 13 Beschuldigte. Der Vorwurf lautet Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung, gewerbs- und bandenmäßiger Betrug bzw. Geldwäsche sowie Zwangsarbeit und Menschenhandel.
Die aus Delmenhorst und Bremen stammenden Tatverdächtigen im Alter von 40 bis 62 Jahren sollen über Jahre hinweg eine Vielzahl an Straftaten begangen und dabei über eine Million Euro erlangt haben.
Dabei nutzten sie vor allem moderne Formen des Internetbetruges:Zum einen sollen sich die Beschuldigten über Datingplattformen und soziale Medien das Vertrauen von Geschädigten erschlichen haben, um anschließend Notlagen und Schicksalsschläge vorzugaukeln, die die Geschädigten zu einer Überweisung größerer Geldbeträge verleiteten (sog. Love-Scam).
Zum anderen sollen die Beschuldigten gefälschte Rechnungen versandt haben, um auch insoweit von der Gutgläubigkeit der Empfänger zu profitieren.
Mehrere der Beschuldigten stehen zudem im Verdacht, Mitglieder der Confraternity Black Axe auch bekannt als Neo Black Movement of Africa zu sein. Die Taten sollen unter Ausnutzung des Netzwerkes und zur Förderung der Zwecke dieser Bruderschaft begangen worden sein. Daher ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg auch wegen des Verdachts der Geldwäsche, des Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.
Einzelne Beschuldigte sollen zudem ihre beruflichen Aufgaben durch Menschen ohne Aufenthaltstitel oder Arbeitserlaubnis haben ausüben lassen. Den Lohn sollen sie anschließend vollständig selbst einbehalten haben.
Am Mittwoch, 12. März 2025, vollstreckten Polizeikräfte drei Haftbefehle in Deutschland und in Österreich und durchsuchten insgesamt zwölf Wohnobjekte in Niedersachen und Bremen. Darüber hinaus kontrollierten die Ermittler eine Arbeitsstätte der Beschuldigten. Die Durchsuchungen führten zum Auffinden diverser Beweismittel. Die Beamten sicherten außerdem erhebliche Vermögenswerte, unter anderem einen mittleren fünfstelligen Betrag Bargeld.
Durch die erste Auswertung beschlagnahmter Beweismittel ließ sich gegen einen weiteren Beschuldigten ein dringender Tatverdacht erhärten. Auch gegen ihn stellt die Staatsanwaltschaft Oldenburg einen Antrag auf Erlass der Untersuchungshaft. Die Entscheidung des Gerichtes steht noch aus.
Zahlreiche Behörden und Polizeidienststellen insbesondere aus Bayern, Eurojust sowie internationale Strafverfolgungsbehörden unterstützen die seit Juli 2024 intensiv geführten Ermittlungen.
Diese Meldung wurde am 13.03.2025, 10:45 Uhr durch die Polizeiinspektion Delmenhorst übermittelt.
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