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Behörden und Firmen handeln gemeinsam gegen Kriminalität im Internet - 400 Gäste tauschen sich beim Cybercrime-Kongress in Gelsenkirchen aus
Gelsenkirchen, Münster (ots) -
Der Cybercrime-Kongress in Gelsenkirchen ist auf große Resonanz gestoßen. Am Mittwoch, 12. März 2025, kamen über 400 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Behörden und Institutionen zusammen, um sich über die Gefahren digitaler Kriminalität zu informieren und auszutauschen. Veranstalter des Kongresses, der im Rathaus der Stadt Gelsenkirchen stattfand, waren die Stadt Gelsenkirchen, die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK) sowie die drei Polizeibehörden Gelsenkirchen, Recklinghausen und Münster. Als einer der ersten sprach Herbert Reul, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, zu den Gästen: "Die Kriminalität im Internet boomt während so manche analoge Straftat zur aussterbenden Art wird. Wer versucht, an das große Geld zu kommen, der macht heutzutage keinen Banküberfall mehr. Raub ist immer öfter Online-Raub. Deshalb braucht die Polizei mehr Möglichkeiten im Cyberraum: Ob Künstliche Intelligenz oder Cyber Cops: Die NRW-Polizei macht schon viel, aber wir könnten so viel mehr ausrichten, wenn Täter im Internet nicht unerkannt unterwegs sein dürften. Deshalb brauchen wir die Verkehrsdatenspeicherung! Das ist meine große Hoffnung, dass die neue Bundesregierung dieses Ding anpackt!", so der Minister.
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK, berichtet, dass allein in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024 ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von rund 65 Milliarden Euro entstanden ist. "Die Angriffe aus dem Netz können jedes Unternehmen treffen, Unternehmen jeder Größe in jeder Branche. Umso wichtiger ist es, sich zu informieren und alles dafür zu tun, es den Angreifern so schwer wie möglich zu machen - auch wenn es keine Gewähr dafür gibt, nicht getroffen zu werden. Die IHK Nord Westfalen unterstützt die regionale Wirtschaft dabei, diesen Herausforderungen zu begegnen. Wir bieten Unternehmen schnelle und kompetente Hilfe - von kostenfreien Erstberatungen und Sprechstunden über praxisnahe Webinare bis hin zu Informationsveranstaltungen wie dem Cybercrime-Kongress und dem jährlich stattfindenden IT-Sicherheitstag NRW. Unser Ziel ist es, Unsicherheiten abzubauen, konkrete Handlungsempfehlungen zu geben und den Erfahrungsaustausch zu fördern", so Dr. Jaeckel.
Tim Frommeyer, Polizeipräsident in Gelsenkirchen, freute sich über den großen Zuspruch, den der Cybercrime-Kongress bei den Unternehmen und Verbänden gefunden hat. "Cybercrime ist ein sehr dynamisches Kriminalitätsphänomen. In Gelsenkirchen gibt es jedes Jahr mehrere hundert Fälle von Cybercrime. Die Aufklärung ist mühsam und bindet viel Kraft. Der sehr große Zuspruch am heutigen Tag verdeutlicht, wie wichtig das Thema für Einzelpersonen und Unternehmen ist. Die Veranstaltung ist ein gutes Beispiel dafür, dass man am besten gemeinsam handelt, wenn es darum geht, sich vor Cyberkriminellen zu schützen und Kriminalität im digitalen Raum zu bekämpfen.", sagte Frommeyer. Brigadegeneral Hans-Dieter Müller war einer der Referenten. Der Chef des Landeskommandos NRW der Bundeswehr gab interessante Einblicke zur aktuellen Bedrohungslage in Europa und zu den Anstrengungen, die die Bundeswehr derzeit unternimmt, um die Einsatzbereitschaft zu erhöhen, auch vor dem Hintergrund einer möglicherweise hybriden Kriegsführung.
Simon Nowack, Dezernent für Wirtschaftsförderung und Digitalisierung der Stadt Gelsenkirchen, erklärte, dass "die Stadtverwaltung als einer der größten Arbeitgeber in der Stadt natürlich ein attraktives Ziel für Cyberangriffe ist. Wir setzen neben der Zwei-Faktor-Authentifizierung unter anderem auf die Sensibilisierung der technischen Mitarbeitenden sowie IT-Koordinatorinnen und IT-Koordinatoren in den Referaten. Außerdem gibt es regelmäßig Phishing-Simulationen, also gezielte Spam-Mails an unterschiedliche Personenkreise. Sollte einer der Mitarbeitenden aus Versehen auf darin enthaltene Links klicken, gelangt man auf eine Infoseite mit Erklärungen zur besseren Erkennung bösartiger E-Mails", so Nowack.
Ein weiterer Referent auf der Bühne des Hans-Sachs-Hauses war Diplom-Kaufmann Mirco Pinske, Geschäftsführer der Südwestfalen-IT. Sein Unternehmen war im Jahr 2023 Opfer eines größeren Cyberangriffs. Er schilderte eindrucksvoll, wie es zu dem Datenmissbrauch kam und wie sich sein Unternehmen seitdem verändert hat, um zukünftig besser gewappnet zu sein. Ein besonderer Fokus seines Vortrages lag auf der aus seiner Sicht unbedingten Notwendigkeit resilienter IT-Strukturen und einer strategischen Neuausrichtung seines Unternehmens für eine zukunftsfähige digitale Verwaltung. Wenn es um internationale Fälle von Cybercrime im Bereich des nördlichen Ruhrgebietes oder des Münsterlandes geht, übernimmt das Polizeipräsidium Münster als zuständige Behörde die Ermittlungsarbeit. Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf, die auch am Kongress in Gelsenkirchen teilnahm, erklärte: "Mit unserer Kriminalinspektion Cybercrime setzen wir in der Bekämpfung digitaler Kriminalität neue Maßstäbe. Wir kombinieren polizeiliche Ermittlungsarbeit mit tiefgehender IT-Expertise und modernster forensischer Technik. Dank unserer spezialisierten Ausstattung und der engen Zusammenarbeit mit dem BKA, internationalen Behörden und IT-Experten können wir auch hochkomplexe Fälle übernehmen." In Münster hatte im Jahr 2023 der erste Cybercrime-Kongress dieser Art stattgefunden. Was die Behörden auf Landesebene tun, um dem Phänomen der Cyberkriminalität zu begegnen, erläuterte Henning Voß, Referent für Wirtschaftsschutz und Geheimschutz in der Wirtschaft im Innenministerium des Landes NRW, in seinem Vortrag. Er beleuchtete die gängigen Vorgehensweisen von Nachrichtendiensten und Saboteuren bei der Vorbereitung und Durchführung von Angriffen auf die Infrastruktur oder Netzwerke von Unternehmen. Er führte aus, dass Datenklau nicht mehr nur zum Zweck des "klassischen" Geheimnisdiebstahls eine Rolle spielt, sondern auch Unternehmen der kritischen Infrastruktur vermehrt ins Visier von Angreifern geraten.
Friederike Zurhausen, Polizeipräsidentin aus Recklinghausen, blickte auf die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegene Bedeutung der Bekämpfung von Cybercrime zurück: "Vor zwölf Jahren, als ich mein Amt angetreten habe, hat niemand daran gedacht, dass Firmen, Behörden und Institutionen um Geld erpresst werden, damit wichtige Daten wieder freigegeben werden. Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie hat die Möglichkeiten der Cyberkriminalität erheblich verändert. Unser Ziel ist es, die Sicherheitsvorkehrungen in der Wirtschaft zu stärken. Das werden wir auch in Zukunft tun. Der Cybercrime-Kongress ist dazu eine gute Möglichkeit", so Friederike Zurhausen.
Aus Sicht der Veranstalter und der zahlreichen Gäste aus dem Ruhrgebiet und dem Münsterland war der 2. Cybercrime-Kongress in Gelsenkirchen ein wichtiges Signal auf zwei Ebenen: Zum einen wurde deutlich, wie groß der Informationsbedarf im Bereich der Bekämpfung von Cyberkriminalität ist und zum anderen gab es sehr eindrückliche Einblicke, was Behörden und Institutionen schon tun, um diesen Phänomenbereich effektiv zu bekämpfen. Deutlich wurde aber auch, dass es sich um einen fortlaufenden Prozess handelt. Sicherheitsbehörden und Unternehmen müssen sich auch in Zukunft weiterentwickeln, um mit den immer komplexer werdenden Bedrohungen im Netz und darüber hinaus fertig zu werden. Der Cybercrime-Kongress ist ein gutes Beispiel dafür.
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Original-Content von: Polizei Münster, übermittelt durch news aktuell
Diese Meldung wurde am 12.03.2025, 16:58 Uhr durch die Polizei Münster übermittelt.
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Kriminalstatistik zu Wohnungseinbruchdiebstahl im Kreis Münster
Einfacher Diebstahl kann nach deutschem Recht mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. In einigen Fällen kann die Strafe sogar bis zu zehn Jahre betragen, beispielsweise bei bandenmäßigem Diebstahl, bei Wohnungseinbrüchen oder wenn der Dieb oder die Diebin eine Waffe mit sich geführt hat.
ImJahr 2022 gab es in Deutschland etwa 1,8 Millionen Diebstähle. Das sind 20,0 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.
Rund drei von zehn Diebstählen wurden 2022 aufgeklärt. Allerdings gibt es dabei deutliche Unterschiede je nach Diebstahlart. Sobald Geld gestohlen wird, werden nur 7,9 Prozent der Fälle aufgeklärt, bei Ladendiebstählen sind es 89,8 Prozent. Allerdings werden nicht alle Fälle gemeldet. Gerade bei Ladendiebstählen werden oft nur jene Fälle angezeigt, bei denen der Dieb oder die Diebin bereits erwischt wurde.
Kriminalstatistik zu Straftaten der Kategorie Raubüberfälle in Wohnungen im Kreis Münster
2022 wurden durch die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) im Kreis Münster 7 Straftaten der Kategorie Raubüberfälle in Wohnungen verzeichnet. Die Aufklärungsquote lag hier bei 85,714%. In 29% der Fälle blieb es bei einer versuchten Straftat. Unter den insgesamt 12 Tatverdächtigen befanden sich 8 Männer und 4 Frauen. 17% der Personen sind Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 3 |
21 bis 25 | 3 |
25 bis 30 | 1 |
30 bis 40 | 4 |
40 bis 50 | 0 |
50 bis 60 | 1 |
über 60 | 0 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 9 erfasste Fälle von Raubüberfällen im Kreis Münster bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 78%.
Kriminalstatistik zum Straftatbestand Cyberkriminalität im Kreis Münster
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) erfasste für das Jahr 2022 im Kreis Münster 530 Straftaten aus dem Bereich Cyberkriminalität. Dabei blieb es in 8% der Fälle bei versuchten Straftaten. Die Aufklärungsquote lag bei 28%. Unter den insgesamt 137 Tatverdächtigen befanden sich 98 Männer und 39 Frauen. 42% der tatverdächtigen Personen waren nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 22 |
21 bis 25 | 18 |
25 bis 30 | 24 |
30 bis 40 | 30 |
40 bis 50 | 18 |
50 bis 60 | 14 |
über 60 | 11 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 414 erfasste Fälle von Straftaten im Bereich Cyberkriminalität im Kreis Münster bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 26%.
Unter den Straftatbestand Cybercrime im engeren Sinne fallen Betrügerisches Erlangen von Kfz § 263a StGB, (511212) Weitere Arten des Warenkreditbetruges § 263a StGB, (516520) Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter Daten von Zahlungskarten § 263a StGB, (516920) Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter sonstiger unbarer Zahlungsmittel § 263a StGB, (517220) Leistungskreditbetrug § 263a StGB und (517500) Computerbetrug (sonstiger) § 263a StGB (soweit nicht unter den Schlüsseln 511120, 511212, 516300, 516520, 516920, 517220, 517900, 518112 bzw. 518302 zu erfassen).
Unfall-Statistik und Verunglückte im Straßenverkehr
Bei den polizeilich erfassten Verkehrsunfällen der letzten Jahre im ganzen Bundesgebiet zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. So wurden 2022 insgesamt 2.406.465 Unfälle im Straßenverkehr erfasst, in den Jahren 2021 dagegen 2.314.938 Fälle und 2020 2.245.245 Fälle. Auch bei den Zahlen der Unfälle mit Personenschaden ist diese Entwicklung zu beobachten. So gab es 2022 289.672 Unfälle mit zu Schaden gekommenen Personen, insgesamt wurden dabei 2.788 Verunglückte getötet. Im Jahr 2021 wurden von 258.987 Unfällen mit Personenschaden 2.562 Todesopfer verzeichnet.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Lesen Sie hier auch mit welchen neuen Bußgeldern Raser und Verkehrssünder 2021 rechnen müssen. Außerdem erfahren Sie von uns interessante Details zur Diskussion um ein Tempolimit für weniger Unfalltote in Deutschland.
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