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Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aktuell im August: Niedrigste Arbeitslosigkeit in Sachsen

Weniger Menschen als vor einem Jahr beziehen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger um 1,7 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Foto) Suche
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist im August zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 85 Personen und damit 1,3 Prozent auf 6.710.

Arbeitslosenquote im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im August 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 6,5 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 34 oder 1,4 Prozent auf 2.330 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf 34,7 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Sächsische Schweiz-Osterzgebirge niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge um 206 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,1 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 5,2 Prozent abweichen.
Männer waren im August deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 5,7 Prozent und damit 0,9 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 4,8 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 6,0 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 27,6 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beziehen Bürgergeld, nämlich 4.194 von insgesamt 6.710. Somit erhalten 62,5 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 49 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,2 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im August im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 11.671 Menschen Bürgergeld. Davon waren 8.440 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 435 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 26 Menschen niedriger, ein Minus von 1,7 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 88 Personen, was einem Rückgang von 1 Prozent entspricht. Gegenüber dem August des vergangenen Jahres fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 88 Personen und damit 1 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen zwischen drei Arten von Arbeitslosigkeit. Erstens gibt es die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Dies geschieht beispielsweise, wenn Menschen wenig Geld ausgeben und Unternehmen folglich weniger Personal benötigen. Die zweite Form ist die strukturelle Arbeitslosigkeit, bei der Unternehmen zwar offene Stellen haben, aber keine geeigneten Kandidaten finden, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Kategorie ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen oder Gastronomiebetriebe im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. In der Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren im August 65,3 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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