Erstellt von - Uhr

Arbeitslosigkeit im Landkreis Erlangen-Höchstadt aktuell im Dezember: Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 2,8 Prozent

Deutlich weniger Menschen als vor einem Jahr beziehen im Landkreis Erlangen-Höchstadt Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger um 10,4 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

Antrag auf Arbeitslosengeld (Foto) Suche
Antrag auf Arbeitslosengeld Bild: Adobe Stock / Zerbor
  • Arbeitslosigkeit im Landkreis Erlangen-Höchstadt steigt
  • Trotzdem mehr Arbeitslose als im Dezember 2024
  • Nur etwas mehr als jeder fünfundvierzigste Einwohner im Erwerbsalter erhält Bürgergeld

Schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Landkreis Erlangen-Höchstadt im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Ein Zuwachs ist im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Auch vergleichen mit dem Dezember 2024 stieg die Arbeitslosigkeit.
Anders als die Arbeitslosenzahlen sank die Zahl der Bürgergeldempfänger im Vergleich zum November. Aktuell erhalten 2,2 Prozent der erwerbsfähigen Menschen im Landkreis Erlangen-Höchstadt Bürgergeld, das ist nur etwa jeder fünfundvierzigste Einwohner zwischen 15 und 66 Jahren.
Die wichtigsten Daten im Überblick

Art der DatenAktuellVeränd. VormonatVeränd. VorjahrQuote
Arbeitslose2.242+1,5 %+7,9 %2,8 %
Bürgergeldempfänger2.988-2,7 %- 10,4 %2,2 %

Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).

Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft und Soziales:* Arbeitslosigkeit und Bürgergeldbezug in Bayern insgesamt* Inflation und Preisentwicklung* ifo-Index aktuell* So entwickeln sich die Preise für Häuser und Wohnungen

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Erlangen-Höchstadt?

Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Landkreis Erlangen-Höchstadt um 33 Personen und damit 1,5 Prozent auf 2.242 zu. Die Zahl der Arbeitslosen steigt im November und Dezember in fast jedem Jahr an. Das liegt vor allem an den sogenannten Außenberufen. Die Bundesagentur für Arbeit versucht mit dem sogenannten Saison-Kurzarbeitergeld zwar Entlassungen im Winter zu vermeiden, doch die Regelung gilt nur für Bau- und Gartenbaubetriebe und auch dort nur. Auch viele Jobs in der Gastronomie fallen im Winter weg. Zudem gibt es im Winter in den Außenberufen auch weniger Neueinstellungen, sodass neue Arbeitskräfte arbeitslos werden.

Arbeitslosenquote im Landkreis Erlangen-Höchstadt im Dezember 2025

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2,8 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Landesdurchschnitt von 3,8 Prozent.

24,9 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 4 oder 0,7 Prozent auf insgesamt 559 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Erlangen-Höchstadt höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Erlangen-Höchstadt um 164 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 7,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 2,6 Prozent betragen.

Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 2,8 Prozent abweichen.
Junge Menschen sind in der Erlangen-Höchstadt häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent aus. Ihre Quote liegt damit 0,1 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Dezember bei 7 Prozent.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt gehört zur Minderheit von Kreisen in Deutschland, in denen weniger als 50 Prozent der Arbeitslosen Bürgergeld beziehen. Im aktuellen Monat sind es 984 der insgesamt 2.242 Arbeitslosen und damit 43,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 5 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,5 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Erlangen-Höchstadt Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Dezember 2.988 Menschen Bürgergeld im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 2.024 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Das entspricht etwa jedem fünfundvierzigsten Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 68 Menschen, ein Rückgang um 2,2 Prozent. Gegenüber dem Dezember vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 348 Menschen niedriger, ein Minus von 10,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 57 Personen, ein Rückgang von 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 235 Personen und damit 10,4 Prozent.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Bayern oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 03.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.