Der Winter lässt die Arbeitslosigkeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf steigen. Die Zahl Arbeitslosen nimmt gegenüber dem Vormonat zu. Arbeitslosigkeit, Quoten und Bürgergeld, lesen Sie die wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.
- Arbeitslosigkeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf steigt
- Trotzdem mehr Menschen ohne Arbeit als im November 2023
- Rund jeder 17. Einwohner im Erwerbsalter erhält Bürgergeld
Die Zahl der Menschen ohne Job ist im Landkreis Marburg-Biedenkopf im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Auch verglichen mit dem gleichen Monat des Jahres 2023 stieg die Arbeitslosigkeit an.
Auch die Zahl der Bürgergeldempfänger ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Damit bezieht aktuell rund jeder siebzehnte Einwohner zwischen 15 und 66 Jahren diese Form der Sozialhilfe. Das sind deutlich mehr als vor einem Jahr.
Die wichtigsten Daten im Überblick
Art der Daten | Aktuell | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Quote |
---|---|---|---|---|
Arbeitslose | 6.253 | +0,4 % | +5,7 % | 4,6 % |
Bürgergeldempfänger | 14.260 | +0,5 % | + 2,7 % | 5,9 % |
Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).
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Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Marburg-Biedenkopf?
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Landkreis Marburg-Biedenkopf um 24 Personen und damit 0,4 Prozent auf 6.253 zu. Die Arbeitslosigkeit steigt im November und Dezember in fast jedem Jahr an. Das liegt vor allem an den sogenannten Außenberufen. Die Bundesagentur für Arbeit versucht mit dem sogenannten Saison-Kurzarbeitergeld zwar Entlassungen im Winter zu vermeiden, doch die Regelung gilt nur für Bau- und Gartenbaubetriebe und auch dort nur. Auch viele Jobs in der Gastronomie fallen im Winter weg. Zudem gibt es im Winter in den Außenberufen auch weniger Neueinstellungen, sodass neue Arbeitskräfte arbeitslos werden.
Arbeitslosenquote im Landkreis Marburg-Biedenkopf im November 2024
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,6 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Landesdurchschnitt von 5,5 Prozent.
39 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 10 oder 0,4 Prozent auf insgesamt 2.439 Personen.
Arbeitslosigkeit in der Marburg-Biedenkopf auch im Vorjahresvergleich gestiegen
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf um 336 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,4 Prozent betragen.
Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf besonders betroffen?
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 4,8 Prozent etwas höher als die der Frauen von 4,4 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,3 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 14,5 Prozent.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Marburg-Biedenkopf beziehen Bürgergeld, nämlich 4.118 von insgesamt 6.253. Somit erhalten 65,9 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 31 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,8 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Marburg-Biedenkopf Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im November 14.260 Menschen Bürgergeld im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 9.896 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 91 Menschen, ein Anstieg um 0,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 250 Menschen höher, ein Plus von 1,8 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 45 Personen, was einem Zuwachs von 0,5 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 264 Personen und damit 2,7 Prozent.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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