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Arbeitslosigkeit im Landkreis Bergstraße aktuell im August: Arbeitslosigkeit steigt im August um 1,9 Prozent

Weniger Menschen als vor einem Jahr beziehen im Landkreis Bergstraße Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger um 0,0 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

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Statistiken Bild: Adobe Stock / LunaKate

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Bergstraße?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bergstraße hat sich im August erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 128 Personen und damit 1,9 Prozent auf 6.868.

Arbeitslosenquote im Landkreis Bergstraße im August 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,5 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,7 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Bergstraße ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

35 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 1 oder 0 Prozent auf insgesamt 2.406 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Bergstraße auch im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bergstraße um 249 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,4 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Bergstraße besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,5 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 4,5 Prozent etwas niedriger als die der Frauen von 4,6 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,2 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 12,5 Prozent.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Bergstraße beziehen Bürgergeld, nämlich 4.303 von insgesamt 6.868. Somit erhalten 62,7 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 50 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 1,2 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält im Landkreis Bergstraße Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im August 15.287 Menschen Bürgergeld im Landkreis Bergstraße. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 10.289 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 151 Menschen, ein Anstieg um 1,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 195 Menschen niedriger, ein Minus von 0,0 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 135 Personen, ein Rückgang von 1,3 Prozent. Gegenüber dem August des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 135 Personen und damit 1,3 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In der Bergstraße waren im August 65 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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