Mehr Menschen als vor einem Jahr beziehen im Westerwaldkreis Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg um 0,6 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.
- Arbeitslosigkeit im Westerwaldkreis fällt
- Trotzdem mehr Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr
- Weniger arbeitsfähige Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Der Arbeitsmarkt im Westerwaldkreis bewegt sich. Im November gab es nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich weniger Arbeitslose als noch einen Monat zuvor. Das ist umso erfreulicher, als zu dieser Jahreszeit normalerweise ein Plus bei der Zahl der Menschen ohne Arbeit üblich ist. Im Vergleich zum November 2023 bleibt dennoch ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen.
Auch die Zahl der Bürgergeldempfänger ging im Vergleich zum Oktober zurück. Im Vergleich zum Oktober 2023 stieg die Zahl der Bürgergeld-Empfänger dagegen.
Die wichtigsten Daten im Überblick
Art der Daten | Aktuell | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Quote |
---|---|---|---|---|
Arbeitslose | 4.178 | -2,4 % | +9,6 % | 3,6 % |
Bürgergeldempfänger | 8.256 | -1,2 % | + 2,6 % | 4,1 % |
Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).
Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft und Soziales:* Arbeitslosigkeit und Bürgergeldbezug in Deutschland insgesamt* Inflation und Preisentwicklung* ifo-Index aktuell* So entwickeln sich die Preise für Häuser und Wohnungen
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Westerwaldkreis?
Die Zahl der Arbeitslosen ging um 103 Personen und damit 2,4 Prozent auf 4.178 zurück. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Wintermonaten üblich. Grund dafür sind zahlreiche Außenberufe, die in diesen Monaten weniger Menschen beschäftigen. Das betrifft vor allem das Baugewerbe, aber auch die Gastronomie.
Arbeitslosenquote im Westerwaldkreis im November 2024
Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,2 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Westerwaldkreis ist somit besser als im Landesdurchschnitt.
27,4 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 17 oder 1,5 Prozent auf insgesamt 1.143 Personen.
Arbeitslosigkeit in der Westerwaldkreis niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Westerwaldkreis um 366 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 9,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,3 Prozent betragen.
Wer ist von Arbeitslosigkeit im Westerwaldkreis besonders betroffen?
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 3,6 Prozent abweichen.
Männer waren im November etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 3,7 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 3,4 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,0 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 10,1 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.
"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik
Von den 4.178 Arbeitslosen im Westerwaldkreis beziehen 2.261 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 54,1 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 66 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 2,8 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.
Wer erhält im Westerwaldkreis Bürgergeld?
Im November bezogen Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge im Westerwaldkreis 8.256 Menschen Bürgergeld. 5.519 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Das entspricht etwa jedem vierundzwanzigsten Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 52 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,6 Prozent. Gegenüber dem November vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 46 Menschen höher, ein Plus von 0,6 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 67 Personen, ein Rückgang von 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 142 Personen und damit 2,6 Prozent.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Rheinland-Pfalz oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.