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Arbeitslosigkeit in Memmingen aktuell im August: Arbeitslosigkeit steigt um 1,9 Prozent

Die Arbeitslosenquote in Memmingen ist im August auf 3,9 Prozent gestiegen. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

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Arbeitslosenstatistik Bild: Adobe Stock / max dallocco

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Memmingen?

Die Arbeitslosigkeit in Memmingen ist im August gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 19 Personen und damit 1,9 Prozent auf 1.022 zu.

Arbeitslosenquote in Memmingen im August 2024

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Damit liegt die Quote genau im Landesdurchschnitt, wo sie ebenfalls 3,9 Prozent beträgt. Typischerweise liegt die Arbeitslosigkeit in kreisfreien Städten und Stadtkreisen etwas höher als in Landkreisen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 8 oder 3,8 Prozent auf 204 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Memmingen auf 20 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in Memmingen auch im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Memmingen um 23 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 2,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert. Vor einem Jahr hatte sie ebenfalls 3,9 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit in Memmingen besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 3,9 Prozent abweichen.
Ältere Menschen sind besonders häufig arbeitslos. Ihre Arbeitslosenquote lag mit 4,6 Prozent über dem Durchschnitt. Zu dieser Gruppe zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen von 55 bis einschließlich 64 Jahren. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent, Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 7 Prozent. Männer waren im August etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Von den 1.022 Arbeitslosen in Memmingen beziehen 452 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 44,2 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 17 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 3,9 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wer erhält in Memmingen Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im August 1.803 Menschen Bürgergeld in Memmingen. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 1.187 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 29 Menschen, ein Anstieg um 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 17 Menschen niedriger, ein Minus von 2,7 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 11 Personen, ein Zuwachs von 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 11 Personen und damit 0,9 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen drei Hauptformen der Arbeitslosigkeit. Die erste Form ist die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Das kann beispielsweise geschehen, wenn Menschen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger Geld ausgeben, Unternehmen deshalb weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen und folglich weniger Personal benötigen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zweite Kategorie. Dabei haben Unternehmen offene Stellen, finden aber keine geeigneten Kandidaten, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Form ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. Manchmal wird die saisonale Arbeitslosigkeit als eine eigenständige, vierte Art der Arbeitslosigkeit betrachtet. In Memmingen waren im August 80 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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