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Arbeitslosigkeit im Rhein-Lahn-Kreis aktuell im Juni: Arbeitslosigkeit steigt um 1,0 Prozent

Die Arbeitslosenquote im Rhein-Lahn-Kreis ist im Juni auf unverändert bei 4,1 Porzent geblieben. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

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Aktuelle Eilmeldungen aus dem Ressort Wirtschaft kompakt auf news.de. Bild: Adobe Stock / drubig-photo

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Rhein-Lahn-Kreis?

Die Arbeitslosigkeit im Rhein-Lahn-Kreis hat sich im Juni erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 26 Personen und damit 1,0 Prozent auf 2.719. Im Juni sinkt die Arbeitslosigkeit üblicherweise, weil Außenberufe wie Bau und Gastronomie verstärkt Arbeitslose einstellen.

Arbeitslosenquote im Rhein-Lahn-Kreis im Juni 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,1 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,2 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Rhein-Lahn-Kreis ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 1 oder 0,2 Prozent auf 557 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Rhein-Lahn-Kreis auf 20,5 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Rhein-Lahn-Kreis auch im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Vergleich zum Juni des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Rhein-Lahn-Kreis um 446 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 19,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,7 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,4 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Rhein-Lahn-Kreis besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,1 Prozent.
Männer waren im Juni etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 4,2 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 3,9 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 3,8 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 13,2 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Rhein-Lahn-Kreis beziehen Bürgergeld, nämlich 1.456 von insgesamt 2.719. Somit erhalten 53,5 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 4 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,3 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten im Rhein-Lahn-Kreis Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Juni 5.891 Menschen Bürgergeld im Rhein-Lahn-Kreis. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 3.959 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 4 Menschen, ein Rückgang um 0,1 Prozent. Gegenüber dem Juni vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 149 Menschen höher, ein Plus von 1,8 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 11 Personen, was einem Rückgang von 0,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 11 Personen und damit 0,3 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im Juni gab es im Bundesland Rheinland-Pfalz 152.975,216 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 153.094 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Rheinland-Pfalz oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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