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Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda aktuell im August: Niedrigste Arbeitslosigkeit in Hessen

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda ist im August deutlich gestiegen. Aktuell sind dort 3,9 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit. Alles zum Arbeitsmarkt in Fulda!

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Arbeitslosenstatistik Bild: Adobe Stock / max dallocco

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Fulda?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda hat sich im August deutlich erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 125 Personen und damit 2,6 Prozent auf 4.995.

Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda im August 2024

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,7 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Fulda ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

29,3 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 56 oder 4 Prozent auf insgesamt 1.466 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Fulda auch im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda um 543 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 12,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,5 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 3,9 Prozent.
Männer waren im August genauso häufig von Arbeitslosigkeit betroffen wie Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 3,9 Prozent und damit 0,0 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 3,9 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 3,2 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 14,5 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Von den 4.995 Arbeitslosen im Landkreis Fulda beziehen 3.150 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 63,1 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 98 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 3,2 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Fulda Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im August 10.613 Menschen Bürgergeld im Landkreis Fulda. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 6.903 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 39 Menschen, ein Anstieg um 0,4 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 167 Menschen höher, ein Plus von 1,8 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 69 Personen, ein Rückgang von 1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 69 Personen und damit 1 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen drei Hauptformen der Arbeitslosigkeit. Die erste Form ist die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Das kann beispielsweise geschehen, wenn Menschen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger Geld ausgeben, Unternehmen deshalb weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen und folglich weniger Personal benötigen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zweite Kategorie. Dabei haben Unternehmen offene Stellen, finden aber keine geeigneten Kandidaten, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Form ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. Manchmal wird die saisonale Arbeitslosigkeit als eine eigenständige, vierte Art der Arbeitslosigkeit betrachtet. In der Fulda waren im August 70,7 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings sind darin auch Personen enthalten, deren Arbeitslosigkeit durch eine Weiterbildungsmaßnahme oder Krankheit unterbrochen wurde, sodass der tatsächliche Anteil etwas höher liegt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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