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Arbeitslosigkeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld aktuell im August: Arbeitslosigkeit steigt im August um 1,0 Prozent

Deutlich weniger Menschen als vor einem Jahr beziehen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger um 4,4 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Foto) Suche
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Anhalt-Bitterfeld?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat sich im August erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 56 Personen und damit 1,0 Prozent auf 5.736.

Arbeitslosenquote im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im August 2024

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Landesdurchschnitt von 7,7 Prozent.

43 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 36 oder 1,5 Prozent auf insgesamt 2.465 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Anhalt-Bitterfeld niedriger als vor einem Jahr

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld um -151 Personen niedriger. Das entspricht einem Rückgang um 2,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank um 0,6 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,7 Prozent betragen.

Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 7,1 Prozent.
Junge Menschen sind in der Anhalt-Bitterfeld häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 9,6 Prozent aus. Ihre Arbeitslosenquote liegt damit 2,5 Prozentpukte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im August bei 15,8 Prozent.

"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld beziehen Bürgergeld, nämlich 3.920 von insgesamt 5.736. Somit erhalten 68,3 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 94 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 2,5 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im August im Landkreis Anhalt-Bitterfeld 11.927 Menschen Bürgergeld. 8.542 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 537 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 4,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 327 Menschen niedriger, ein Minus von 4,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 415 Personen, was einem Rückgang von 4,6 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 415 Personen und damit 4,6 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In der Anhalt-Bitterfeld waren im August 57 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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