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Arbeitslosigkeit im Main-Tauber-Kreis aktuell im August: Arbeitslosigkeit steigt um 7,5 Prozent

Die Arbeitslosenquote im Main-Tauber-Kreis ist im August auf 3,6 Prozent gestiegen. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Foto) Suche
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Main-Tauber-Kreis?

Die Arbeitslosigkeit im Main-Tauber-Kreis hat sich im August deutlich erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 192 Personen und damit 7,5 Prozent auf 2.769.

Arbeitslosenquote im Main-Tauber-Kreis im August 2024

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 4,4 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Main-Tauber-Kreis ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 9 oder 1,5 Prozent auf 611 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Main-Tauber-Kreis auf 22,1 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Main-Tauber-Kreis höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum August des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Main-Tauber-Kreis um 271 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 10,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,2 Prozent betragen.

Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 3,6 Prozent.
Junge Menschen sind in der Main-Tauber-Kreis häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent aus. Ihre Arbeitslosenquote liegt damit 0,4 Prozentpukte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im August bei 9,3 Prozent.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Von den 2.769 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis beziehen 1.224 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 44,2 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 94 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 8,3 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten im Main-Tauber-Kreis Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im August 4.770 Menschen Bürgergeld im Main-Tauber-Kreis. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 3.196 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 94 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 2,0 Prozent. Gegenüber dem August vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 104 Menschen höher, ein Plus von 2,5 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 47 Personen, ein Zuwachs von 1,5 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 47 Personen und damit 1,5 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In der Main-Tauber-Kreis waren im August 77,9 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings sind darin auch Personen enthalten, deren Arbeitslosigkeit durch eine Weiterbildungsmaßnahme oder Krankheit unterbrochen wurde, sodass der tatsächliche Anteil etwas höher liegt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.08.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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