Erstellt von Dominik Liebsch - Uhr

Alleinerziehende Mütter und Väter: Welche Rechte haben Alleinerziehende bei der Arbeit?

Das Vereinbaren von Familie und Beruf ist schon für Eltern-Duos eine der größten Herausforderungen, die es in diesem Land gibt. Doch für Alleinerziehende kann Arbeiten und Kindererziehung parallel der schiere Horror sein. Aber auch Single-Mütter und Single-Väter haben bestimmte Privilegien im Job. Welche, das erfahren Sie hier!

Arbeitgeber sollten auf Alleinerziehende vor allem Rücksicht nehmen. (Foto) Suche
Arbeitgeber sollten auf Alleinerziehende vor allem Rücksicht nehmen. Bild: Marcel Kusch/dpa

Den Alltag zwischen Kind und Job zu organisieren, ist selbst für Eltern-Duos schwer genug. Für Alleinerziehende ohne Unterstützung ist das in der Regel noch komplizierter. Besonderen gesetzlichen Schutz im Beruf, wie es ihn zum Beispiel für Schwangere oder Schwerbehinderte gibt, genießen sie deshalb aber nicht, wie Rechtsanwalt Alexander Bredereck sagt.

Alleinerziehend und arbeiten: Rechte für Mütter und Väter im Beruf

Ein paar Privilegien haben sie aber doch: "Immer wenn der Arbeitgeber eine Ermessensentscheidung trifft, muss er die besonderen Belange des alleinerziehenden Arbeitnehmers mit berücksichtigen", so der Arbeitsrechtler. Typische Fälle solcher Ermessensentscheidungen sind Versetzungen, die Verlängerung der Elternzeit oder die Anordnung von Mehrarbeit: "Muss nach Feierabend noch eine Arbeit erledigt werden, muss der Arbeitgeber bei seiner Auswahlentscheidung Rücksicht nehmen auf einen Alleinerziehenden, der sein Kind aus dem Kindergarten holen muss", nennt Bredereck ein Beispiel.

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Schul- und Kita-Ferienzeiten müssen bei Urlaubsentscheidungen berücksichtigt werden

Und auch bei Urlaubsentscheidungen ist der Chef zum Beispiel verpflichtet, Schul- oder Kita-Ferienzeiten zu berücksichtigen. Allerdings haben hier natürlich auch andere Eltern berechtigte Ansprüche. Für die Betreuung eines kranken Kindes unter zwölf Jahren dürfen Eltern in der Regel 10 Tage im Jahr freinehmen. Bei Alleinerziehenden sind es 20, so Bredereck. Einen besonderen Anspruch auf Arbeit im Home Office haben sie darüber hinaus nicht: Den gebe es nur dann, wenn es im Arbeitsvertrag steht oder im Unternehmen üblich ist, erklärt der Experte. "Unabhängig davon empfiehlt es sich aber für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, flexibel nach Wegen zu suchen, um die Folgen des Ausfalls des Alleinerziehenden möglichst milde zu gestalten."

Regelungen für alleinerziehende Mütter und Väter am besten schriftlich festhalten

Wie solche Regelungen in der Praxis aussehen, ist von Job zu Job und Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Im Zweifel sollten Alleinerziehende aber versuchen, die Absprachen schriftlich festzuhalten. "Das ist immer am besten", sagt Bredereck. Auch mündliche Vereinbarungen seien aber gültig und bindend. Strittig sei höchstens, wie lange der Arbeitgeber an solche Absprachen gebunden ist: "In jedem Fall darf der Arbeitgeber bei einem Widerruf solcher Regelungen nicht willkürlich handeln."

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lid/sam/news.de/dpa

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