Deutsche Post: Das Auf und Ab beim Briefporto

Die Deutsche Post hat mit Beginn dieses Jahres das Briefporto erhöht. Das sei gerechtfertigt, sagt das Unternehmen, immerhin habe man in den vergangenen acht Jahren immer nur gesenkt. News.de gibt einen Überblick über die Portokosten der vergangenen Jahre.

Von news.de-Mitarbeiterin Katharina Akkermann - Uhr

55 Cent für einen Brief, 45 Cent für eine Postkarte: Diese Preise könnten bald der Vergangenheit angehören. (Foto) Suche
55 Cent für einen Brief, 45 Cent für eine Postkarte: Diese Preise könnten bald der Vergangenheit angehören. Bild: dpa

Weniger als fünf Euro gibt eine Familie in Deutschland pro Monat für Porto aus, Tendenz sinkend. Immer häufiger werden wichtige Informationen über das Telefon oder per Mail ausgetauscht, der größte Anteil der Post besteht aus Briefen an Behörden oder Unternehmen.

Und weil der Anteil der Ausgaben für das Porto am Haushaltsgeld so niedrig ist, ist die Post sicher: Eine minimale Erhöhung der Portokosten würde kaum ins Gewicht fallen. Zumal die Gebühren seit 13 Jahren nicht mehr gestiegen sind - die vergangenen drei Preisänderung waren Senkungen um teils bis zu sieben Prozent.

Die Geschichte des Unternehmens
Deutsche Post
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  • Die Reichspost ging am 12. Mai 1871 aus der Norddeutschen Post hervor. Angeschlossen wurden nun auch andere Teile des Deutschen Reiches, um eine einheitliche Struktur zu schaffen. Briefe durften maximal 15 Gramm wiegen und kosten zwei Silbergroßen, wenn die Entfernung zwischen Absender und Empfänger weniger als zehn Meilen betrug. Alles darüber hinaus kostete vier Silbergroschen.

  • Zum 1. April trat der Weltpostvertrag in Kraft und die Reichspost wurde umorganisiert. Mehr Filialen wurden eingerichtet, es wurde kein Unterschied mehr zwischen staatlichen und privaten Kunden gemacht und die Zustellgebühr betrug nach der Währungsreform nun 20 Pfennige.

  • Bis zur Machtergreifung durch Adolf Hitler wurden noch mehrmals die Tarife für Briefe, Postkarten und Pakete geändert und verfeinert.

  • Ab 1933 wurden das Post-, das Telegrapfen und und das Fernsprechgeheimnis (alle Dienste liefen über die Post) aufgehoben. Die Feldpost lieferte im 2. Weltkrieg zu günstigen Tarifen an die Soldaten an der Front.

  • Nach Kriegsende lag das Postwesen in Deutschland brach. Erst 1947 wurde die Deutsche Post als Nachfolger der Reichspost gegründet, ab 1950 hieß sie Deutsche Bundespost. Sie gehörte zum Sondervermögen des Bundes, gehörte also zum Staat.

  • Die erste Postreform kam 1989, als die Bundespost in drei immer noch öffentliche Unternehmen aufgeteilt wurde: den Postdienst, die Telekom und die Postbank.

  • In den von der Sowjetunion besetzten Gebieten wurde bereits ab 1945 an einem eigenen Postwesen gearbeitet. Ab 1947 kümmerte sich die Deutsche Wirtschaftskommission um Briefe und Pakete und die anderen Telekommunikationsbereiche. Am 10. Oktober 1955 wurden alle Kurierdienste in der DDR aufgelöst und der zentrale Kurierdienst bei der Post eingeführt. Seit 1959 hieß das Unternehmen offiziell Deutsche Post. Am 3. Oktober 1990 verschmolz die Post der DDR mit der Post der BRD.

  • 1995 wurde die Deutsche Post privatisiert, daraus entstanden die Deutsche Post AG, die Telekom und die Postbank. Erst überwachte noch das Bundesministerium für Post und Telekommunikation die Aufgaben, später übernahm die neu geschaffene Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post diese Aufgabe.

  • Seit 2000 ist die Deutsche Post an der Börse, seit 2009 tritt das Unternehmen unter den Namen Deutsche Post DHL auf. Durch die Aufkäufe von anderen Unternehmen ist die Deutsche Post mittlerweile vor allem ein riesiger Logistikkonzern mit weltweit mehr als 420.000 Angestellten.

  • Die Privatisierung hat vor allem zur Folge, dass gespart wird. So wurden Postfilialen geschlossen oder in Postagenturen umgewandelt, die oftmals in Zeitungsläden oder Supermärkte integriert sind und kaum noch Fachpersonal beschäftigen.

  • 1 von 10

    Zuletzt gab die Bundesnetzagentur grünes Licht für eine Preiserhöhung. Mehr zahlt der Kunde deshalb nun beim Standard- und beim Maxibrief. Für den einzelnen Kunden geht es am Ende nur um ein paar Cent mehr. Für die Post lohnt sich das dennoch - weil das Unternehmen beim Versand von Briefen noch immer die stärkste Kraft im Land.

      1. Januar 1998 1. Januar 2003 1. Januar 2005 1. Januar 2006 1. Januar 2013
    Standardbrief
    bis 20 Gramm
    0,56 Euro 0,55 Euro 0,55 Euro 0,55 Euro 0,58 Euro
    Kompaktbrief
    bis 50 Gramm
    1,12 Euro 1,00 Euro 0,95 Euro 0,90 Euro 0,90 Euro
    Großbrief bis
    500 Gramm
    1,53 Euro 1,44 Euro 1,44 Euro 1,45 Euro 1,45 Euro
    Maxibrief
    bis 1000 Gramm
    2,25 Euro 2,20 Euro 2,20 Euro 2,20 Euro 2,40 Euro
    Postkarten,
    normale Größe
    0,51 Euro 0,45 Euro 0,45 Euro 0,45 Euro 0,45 Euro

    beu/ham/news.de

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