Gefährliche Infektionen möglich: Bundesbehörde warnt vorm Eier-Ausblasen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor dem Ausblasen von Ostereiern mit dem Mund. Der Grund: Mit dieser Methode riskiert man gefährliche Infektionen.

Erstellt von - Uhr

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vorm Ausblasen von Ostereiern mit dem Mund. (Foto) Suche
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vorm Ausblasen von Ostereiern mit dem Mund. Bild: AdobeStock / Animaflora PicsStock
  • Bundesbehörde warnt vorm Ausblasen frischer Eier
  • Eier können mit Bakterien belastet sein
  • Infektionen durch Ausblasen mit Mund möglich

Ausgeblasene und angemalte Eier sind eine beliebte Osterdekoration. Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vor gesundheitlichen Gefahren. Wer Eier mit dem Mund ausbläst, riskiert schwere Erkrankungen.

Schon gelesen?

Mit Bakterien verunreinigt: Behörde warnt vorm Ausblasen von frischen Eiern

Das BVL warnt vor dem Ausblasen von Eiern mit dem Mund. "Frische Eier können auch mit gesundheitsgefährdenden Bakterien verunreinigt sein. Ein Beispiel hierfür sind Salmonellen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können", heißt es in einer Mitteilung. Diese Bakterien können beim direkten Kontakt mit dem Mund in den Körper gelangen und dort zu schweren Magen-Darm-Erkrankungen führen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Obwohl das BVL betont, dass Eier nur selten mit krankmachenden Bakterien verunreinigt sind, empfiehlt es dennoch, beim Umgang mit rohen Eiern bestimmte Hygienemaßnahmen zu befolgen.

Sichere Alternativen zum Ausblasen

Um das Risiko einer Salmonelleninfektion zu vermeiden, rät das BVL zu praktischen Alternativen. "Beim beliebten Ausblasen von Eiern sollte der direkte Kontakt mit dem Mund vermieden und Hilfsmittel wie ein gekürzter Trinkhalm oder eine Einwegspritze genutzt werden", teilt die Behörde mit. Nach dem Ausblasen ist eine gründliche Reinigung entscheidend. Die Experten empfehlen, die Eier innen und außen vorsichtig mit Wasser und Spülmittel zu säubern. Anschließend sollten die Hände gründlich gewaschen werden, besonders wenn Kinder am Basteln beteiligt sind. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind wichtig, obwohl die Gefahr einer bakteriellen Verunreinigung relativ gering ist. Im Zoonosen-Monitoring 2020 konnten weder bei Eiern aus Eierpackstellen noch aus dem Einzelhandel Salmonellen auf den untersuchten Eierschalen nachgewiesen werden.

Lebensmittelüberwachung kontrolliert Eier regelmäßig

In Deutschland werden pro Kopf durchschnittlich 249 Eier im Jahr verbraucht. Diese beeindruckende Menge macht regelmäßige Kontrollen durch die Lebensmittelüberwachung notwendig, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten.

Die Ergebnisse dieser Kontrollen sind überwiegend positiv. Laut den Daten der Nationalen Berichterstattung zu Pflanzenschutzmittelrückständen gab es 2023 und in den ersten drei Quartalen 2024 keine Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte in Hühnereiern. Auch bei Tierarzneimittelrückständen wurde 2022 nur in einer einzigen Probe ein Befund festgestellt.

Die amtliche Lebensmittelüberwachung bestätigt, dass die Zahl der beanstandeten Proben insgesamt sehr gering ist. Dies zeigt, dass die strengen Kontrollen wirksam sind und die Eier, die in den Handel gelangen, in der Regel als sicher einzustufen sind.

Die Lebensmittelüberwachung untersucht Eier nicht nur auf Bakterien, sondern auch auf Schadstoffe. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Haltungsform der Hühner. "Vor allem in Eiern aus Freilandhaltung können Dioxine und Polychlorierte Biphenyle (PCB) vorkommen", warnt das Bundesamt. Diese chemischen Verbindungen gelangen aus Industrieprozessen in die Umwelt und können von Hühnern beim Futterpicken aufgenommen werden. Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass in vier bis sieben Prozent der getesteten Eier aus Freilandhaltung die Höchstgehalte von Dioxinen oder PCB überschritten wurden. Im Vergleich dazu waren bei Eiern aus Bodenhaltung oder ökologischer Erzeugung kaum Überschreitungen nachweisbar - weniger als zwei Prozent der Proben waren betroffen.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.