Mädchen (6) gestorben: Trotz tragischem Masern-Tod - Impfgegner-Eltern bereuen Verhalten nicht

In Texas ist ein sechsjähriges Mädchen an einer Maserninfektion gestorben. Ihre Eltern ließen sie nicht gegen die gefährliche Viruserkrankung impfen. Sie bereuen ihre Entscheidung aber nicht, wie die Mutter in einem Interview erklärt,

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Eltern ließen ihre Tochter nicht gegen Masern impfen. Das Mädchen (6) starb an schweren Komplikationen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Eltern ließen ihre Tochter nicht gegen Masern impfen. Das Mädchen (6) starb an schweren Komplikationen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Aleksandr
  • Impfgegner-Eltern ließen Tochter nicht gegen Masern impfen
  • Mädchen nach Masern-Infektion gestorben
  • Eltern verteidigen Anti-Impfstoff-Haltung

Masern sind ansteckend und können schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen. Diese Gefahren haben amerikanische Eltern offenbar nicht ernst genommen. Sie ließen ihre Kinder nicht gegen das Virus impfen - mit tragischen Auswirkungen. Ihre sechsjährige Tochter starb durch die Erkrankung.

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Das sechsjährige Mädchen aus Texas infizierte sich mit dem Virus. Der Erreger löste bei ihr eine schwere Lungenentzündung im linken Lungenflügel aus, wie die britische "Metro" berichtet. Daraufhin wurde sie beatmet, doch die Behandlung schlug nicht an. Sie starb. Ihre Geschwister erkrankten nach der Beerdigung an Masern, erholten sich aber.

Eltern verteidigen Impfverweigerung trotz Tod ihrer Tochter

Wie herauskam, waren alle Kinder nicht gegen Masern geimpft. Das wollen die Eltern trotz des Verlustes ihrer Tochter nicht nachholen. In einem Interview mit der Impfgegner-Gruppe Children's Health Defense (CHD). Die Mutter betonte, dass sie die MMR-Impfung (Masern, Mumps und Röteln, Anmerkung der Redaktion) auf keinen Fall nehmen" würden. Sie spielte noch die Risiken durch eine Infektion herunter. "Die Masern waren nicht so schlimm. Sie haben es ziemlich schnell überstanden", sagte sie. Außerdem verbreitete sie die immer wieder von Impfgegnern angebrachte Aussage, dass eine Infektion gut für Kinder sei, was nachweislich falsch ist. Der Tod ihrer Tochter macht noch einmal deutlich, wie gefährlich eine Masern-Infektion sein kann.

USA von Masern-Welle betroffen

In den USA gab es zuletzt eine Masern-Welle im Süden. Besonders stark betroffen waren Texas und Mexiko.Nach Angaben der "New York Times" begann der Ausbruch Ende Januar, als in der ländlichen Gemeinde Gaines County an der westlichen Grenze des Staates zwei Fälle entdeckt wurden. Von dort seien die Masern aufs benachbarte New Mexiko übergesprungen, wo es einen Todesfall gab, der aber noch nicht ganz aufgeklärt sei.

Trump-Minister mit gefährlichen Behandlungsmethoden gegen Masern

Den besten Schutz gegen eine Infektion bietet eine Schutzimpfung. Das sah Impfgegner und Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. anders und schlug gefährliche Behandlungsmethoden vor, die wissenschaftlich gesehen, nicht vor Masern schützen.

Masern sind in schweren Fällen lebensbedrohlich

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Übertragen werden die RNA-Viren unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten Menschen Symptome aus. Dazu gehören Fieber, Husten und der typische Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. Die Infektion kann aufgrund der geschwächten Abwehr Monate danach das Risiko für andere Infekte erhöhen. Es zeigten sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in einigen Fällen schwere Folgen. Folgende Komplikationen können auftreten:

  • bakterielle Superinfektion (Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung)
  • akute postinfektiöse Enzephalitis: Die Gehirnentzündung tritt vier bis sieben Tage nach der Infektion auf. Das Sterberisiko liegt bei zehn bis 20 Prozent. Es können Nervenschäden zurückbleiben.
  • langsam fortschreitende Entzündung des zentralen Nervensystems:Subakute Sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)

In Deutschland schwankt die Zahl der registrierten Masernfälle laut RKI von Jahr zu Jahr. 2024 wurden demnach bis zum 25. September 553 Masernfälle gemeldet. In Deutschland gilt seit März 2020 eine Masernimpfpflicht: Kinder, die mindestens ein Jahr alt sind und eine Kita oder Schule besuchen, müssen einen Masernschutz nachweisen. Es gibt große Impflücken bei Jugendlichen oder Erwachsenen, schreibt das Bundesgesundheitsministerium. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) "eine Impfung gegen Masern für alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist. Jugendliche und nach 1970 geborene Erwachsene ohne bzw. mit unvollständigem Impfschutz sollten fehlende Impfungen gegen Masern zeitnah nachholen." 

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/bua/news.de/dpa

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