Oropouche-Virus: Urlauber-Warnung nach Erreger-Ausbruch im Ferienparadies

Urlauber sollten bei der Wahl ihres Reiseziels aktuell besonders vorsichtig sein: In beliebten Destinationen ist ein nicht behandelbares Virus auf dem Vormarsch. Für bestimmte Personengruppen ist das Oropouche-Virus besonders gefährlich.

Erstellt von - Uhr

Das Oropouche-Virus wird durch Stechmücken übertragen und hat bereits erste Menschenleben gefordert. (Foto) Suche
Das Oropouche-Virus wird durch Stechmücken übertragen und hat bereits erste Menschenleben gefordert. Bild: picture alliance/dpa | Stefan Sauer
  • Virus-Warnung für Urlaubsreisende: Oropouche-Virus auf dem Vormarsch
  • Nicht behandelbarer Erreger wird durch Mückenstiche übertragen
  • Erste Todesfälle nach Infektion bestätigt: Das muss man zum Oropouche-Virus wissen
  • Besondere Gefahr für Schwangere und ungeborene Babys durch Oropouche-Fieber

Bis auf einzelne Vorboten lässt das Frühlingswetter in Deutschland noch auf sich warten - eine Fernreise in sonnigere Gefilde ist da verlockender denn je. Allerdings lauernd derzeit bei Reisen in die Karibik oder Südamerika unliebsame "Souvenirs" in Gestalt von heimtückischen Viren auf Urlauber, wie die britische "Daily Mail" aktuell berichtet.

Lesen Sie außerdem:

Es gibt keine Therapie: Oropouche-Virus breitet sich in beliebten Urlaubsländern aus

In dem Beitrag ist die Rede von dem sich immer verbreitenden Oropouche-Virus, das hauptsächlich durch bestimmte Mückenarten übertragen wird. Zuletzt seien einem im "Canadian Medical Association Journal" publizierten Fachbeitrag zufolge mehrere Personen, die aus Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik in die USA zurückgekehrt waren, Infektionen mit dem Oropouche-Virus nachgewiesen worden. Seit Januar 2024 sind in den USA mehr als 100 Fälle aktenkundig geworden - alle Betroffenen seien vor Ausbruch der Symptome in eines der Risikogebiete gereist.

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an und verpassen Sie keine Schlagzeile mehr – bleiben Sie mitnews.de immer auf dem neuesten Stand!

Besonders heimtückisch: Für die Erkrankung, die mit hohem Fieber, Muskelschmerzen, Schüttelfrost und in besonders schweren Fällen auch mit Schwellungen des Gehirns einhergeht, gibt es keine standardisierte Behandlung, lediglich die Symptome können medikamentös gelindert werden. Zwar gilt die Sterblichkeit nach einer Infektion mit dem Oropouche-Virus als niedrig, dennoch ließen zuletzt Berichte aufhorchen, dass zwei infizierte Patientinnen in Brasilien der Krankheit erlagen.

Übertragung, Symptome, Behandlung: Was muss man zum Oropouche-Fieber wissen?

  • Das Oropouche-Fieber ist eine Krankheit, die durch einen zu den Arboviren zählenden Erreger namens Orthobunyavirus oropoucheense verursacht wird, das hauptsächlich von der Culicoides-paraenses-Mücke, aber auch von anderen Arten übertragen wird.
  • Mediziner vermuten, dass das Virus auch durch sexuelle Kontakte übertragbar ist, da das Oropouche-Virus auch im Sperma eines männlichen Patienten nachgewiesen wurde.
  • Sowohl Tiere wie Affen oder Faultiere als auch Menschen können bei der Übertragung die Hauptwirte sein.
  • Die Symptome ähneln denen des Dengue- und des Chikungunya-Fiebers und umfassen Kopf-, Muskel-, Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall.
  • Nach der Übertragung zeigen sich erste Symptome meist binnen zwei und zehn Tagen.
  • Die Symptome des Oropouche-Fiebers, das auch "Faultier-Fieber" genannt wird, halten zwei bis sieben Tage lang an.
  • Infektionen können mittels PCR-Tests nachgewiesen werden.
  • In seltenen Fällen können die Verläufe schwer verlaufen. Es gibt keine spezifische Behandlung.
  • Zwischen 60 und 70 Prozent der Erkrankten gaben an, binnen Monaten nach der Erstinfektion erneut Symptome des Oropouche-Fiebers gezeigt zu haben - Mediziner vermuten daher, dass das Virus im Organismus persistiert und immer wieder ausbrechen kann.
  • Der Name des Oropouche-Fiebers geht auf den Fluss Oropuche auf der Karibik-Insel Trinidad zurück, wo die Infektionskrankheit ebenso wie im Amazonasgebiet und in Panama auftritt.
  • Der erste Ausbruch des Oropouche-Fiebers wurde in den 1950er Jahren beobachtet.

Urlaubsreisende aufgepasst: In diesen Ländern wurden Infektionen mit dem Oropouche-Virus bestätigt

In folgenden Ländern wurde das Oropouche-Virus Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge im Jahr 2024 nachgewiesen:

  • Barbados
  • Brasilien
  • Bolivien
  • Kolumbien
  • Kuba
  • Guyana
  • Peru
  • Dominikanische Republik

Zudem gab es in der Vergangenheit Infektionsgeschehen in Ecuador, Haiti, Panama, Peru, Tridad und Tobago, Französisch Guayana und Venezuela. In Brasilien wurden seit einem Ausbruch im Amazonas-Gebiet im Jahr 2022 bis August 2024 knapp 7.500 Infektionen nachgewiesen. Medizin-Experten empfehlen Reisenden in den Risikogebieten besondere Vorsicht. So sind Urlauberinnen und Urlauber angehalten, zum Schutz vor dem Oropouche-Virus Kleidung zu tragen, die möglichst viel Hautoberfläche bedeckt und so vor potenziell infektiösen Insektenstichen schützt. Auch die Verwendung von Insektenspray wird empfohlen. Besondere Vorsicht sollten schwangere Frauen walten lassen, da Infektionen mit dem Oropouche-Virus mit Fehlgeburten in Verbindung gebracht wurden.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.