
- Schlafmangel kann die körperliche Gesundheit verschlechtern
- Langfristige Folgen können Diabetes oder Herzerkrankungen sein
- Schlafexperten empfehlen, Schlafqualität im Blick zu behalten
Der Wecker klingelt und schon wieder steht man todmüde auf, um sich zur Arbeit zu schleppen - schlapp und unausgeruht ist man allerdings erstmal deutlich weniger leistungsfähig. Wer das zu häufig in Kauf nimmt, könnte allerdings auch unbewusst seiner körperlichen Gesundheit schaden. Studien weisen auf Verbindungen zwischen Schlafmangel und verheerenden Auswirkungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Gedächtnisverlust hin.
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So viel Schlaf benötigen wir wirklich
Die renommierte Gesundheitsorganisation "Sleep Foundation" empfiehlt für gesunde Erwachsene etwa sieben Stunden Schlaf pro Tag. Frauen sollten aufgrund von biologischen Unterschieden zu Männern etwa elf Minuten länger schlafen. Kinder und Jugendliche sollten allerdings deutlich mehr schlafen, um das Wachstum und die Entwicklung zu fördern. Wie viel Schlaf tatsächlich benötigt wird, ist auch abhängig von der Schlafqualität. Diese gibt an, wie ausruhend und stärkend der Schlaf empfunden wird. Studien zeigen, dass tatsächlich viele Menschen die eigene Schlafqualität überschätzen.1Wer die eigene Schlafqualität überschätzt und sich weniger ausruht, als benötigt, setzt sich damit langfristigen gesundheitlichen Risiken aus.
Diese Gefahren drohen langfristig bei Schlafmangel
Die Bandbreite an negativen Konsequenzen von Schlafmangel ist weit und reicht von psychischen Beschwerden wie Gedächtnisverlust oder Depressionen bis hin zu einer gesteigerten Sterblichkeit durch Herzerkrankungen.2 So stehen unter anderem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte sowie Diabetes in Verbindung mit unzureichenden Mengen an Schlaf. Auch das Immunsystem droht, bei Schlafmangel zu leiden. Einige Studien weisen auch auf ein erhöhtes Krebsrisiko hin, andere wiederum auf ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck. Ein großes Gesundheitsrisiko sind auch Unfälle, die durch Schlafmangel ausgelöst werden. So kann es zu Konzentrationsmangel und verlangsamter Reaktionsgeschwindigkeit kommen - beide Faktoren erhöhen die Gefahr für Verkehrsunfälle enorm.
Experten empfehlen: Bewusstsein für Schlaf sollte gestärkt werden
Da die Schlafqualität bei Selbsteinschätzungen häufig nicht richtig eingeschätzt wird, reicht eine subjektive Einschätzung nicht aus. Mittlerweile gibt es zum Glück viele Methoden und Werkzeuge, mit denen sich die Schlafqualität besser messen lässt. Beispielsweise mithilfe von Smartwatches lassen sich Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Bewegungen nachverfolgen. So lassen sich Rückschlüsse auf die Schlafqualität ziehen. Eine direkte Erkennung des Schlafs ist allerdings noch nicht möglich.
PD Dr. Anna Heidbreder, geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), empfiehlt, Wissen über gesunden Schlaf auch in der Bildung von Kindern und Jugendlichen zu verankern. So gibt es in Österreich bereits das Projekt "Schlaf-Fee" an Grundschulen. "Wenn ich verstehe, was während des Schlafes in meinem Gehirn vor sich geht, dann begreife ich auch, was ich meinem Körper vorenthalte, wenn ich nicht ausreichend schlafe", so Heidbreder.
Diese Mittel helfen, schneller einzuschlafen
Bereits mit einfachen Maßnahmen lässt sich die Qualität unseres Schlafes verbessern. Die Experten der DGSM empfehlen, das Tablet oder Smartphone vor dem Schlafen auch mal ruhen zu lassen und für eine ruhige Umgebung zu sorgen. Das Führen eines Schlaftagebuchs kann helfen, Muster zu erkennen und frühzeitig Maßnahmen zur Verbesserung des Schlafs zu entwickeln. Weiterhin sollten Wachmacher wie Koffein gemieden und schwere Mahlzeiten lieber einige Stunden vorher eingenommen werden. Regelmäßige Bewegung hilft, den Körper ausreichend zu ermüden und Stress loszuwerden. Auch Meditation oder Atemübungen können helfen, schneller einzuschlafen.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
Verwendete Quellen:
- 1Masaki, M., Tsumoto, S., Tani, A., Tominaga, M., Seol, J., Chiba, S., Miyanishi, K., Nishida, K., Kawana, F., Amemiya, T., Hiei, T., Kanbayashi, T. & Yanagisawa, M. (2025). Discrepancies between subjective and objective sleep assessments revealed by in-home electroencephalography during real-world sleep. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 122(3). https://doi.org/10.1073/pnas.2412895121
- 2Chattu, V. K., Manzar, M. D., Kumary, S., Burman, D., Spence, D. W. & Pandi-Perumal, S. R. (2018b). The Global Problem of Insufficient Sleep and Its Serious Public Health Implications. Healthcare, 7(1), 1. https://doi.org/10.3390/healthcare7010001
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