Butter, Olivenöl, Rapsöl: Harvard-Forscher zeigen, welches Fett das gesündeste ist

Lieber auf Butter verzichten? Wenn es nach einer aktuellen Studie geht, dann ja. Forscher der Universität Harvard haben herausgefunden, dass bestimmte pflanzliche Öle deutlich vorteilhafter sind als tierische Fette.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Schon eine kleine Menge Butter pro Tag durch pflanzliche Fette zu ersetzen, kann das Sterberisiko verringern. (Foto) Suche
Schon eine kleine Menge Butter pro Tag durch pflanzliche Fette zu ersetzen, kann das Sterberisiko verringern. Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
  • Butter und Co. liegen wieder im Trend auf Social Media
  • Forscher zeigen, dass Butter die Sterblichkeit erhöht
  • Diese pflanzlichen Alternativen sind gesünder

Tierische Fette liegen bei Food-Influencern derzeit total im Trend - auch der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ist ein bekennender Fan von Butter, Talg und weiteren Fetten tierischen Ursprungs. Im US-Fernsehen und auf Instagram bewirbt er die Wende zu tierischen Fetten mit dem Slogan "Make Frying Oil Tallow Again", eine Anspielung auf den Trump-Slogan "Make America Great Again" ("MAGA"). So sagt er auch, dass Samenöl eine der ungesündesten Zutaten beim Kochen sei. Eine neue Studie der Universität Harvard zeigt, warum er damit falsch liegt.

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Faktencheck: Sind Tierische Fette sind gesünder?

Viele Influencer wie Dr. Paul Saladino, der auf eine auf Tierprodukten basierende Diät schwört, stützen die Behauptungen des US-Gesundheitsministers. In seinen Posts erklärt Saladino die Vorteile von Butter gegenüber pflanzlichen Fetten:

Wirklich wissenschaftlich gestützt sind seine Empfehlungen allerdings nicht, wie die Forschung zeigt. Eine aktuelle Studie eines Teams der Universität Harvard weist nun sogar auf ein erhöhtes Sterberisiko im Zusammenhang mit dem häufigen Verzehr von tierischen Fetten hin.1"Aus irgendeinem Grund, der mir bisher noch unklar ist, ist ein Mythos im Umlauf, der besagt, dass Butter ein gesundes Fett sei. Allerdings gibt es keine guten Beweise, die dies belegen könnten", zitiert CNN Health Studien-Co-Autor Walter Willett, Professor für Epidemiologie und Ernährung an der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston.

Fakt ist: Sterblichkeit sinkt mit Verzehr pflanzlicher Fette

Die Forscher in Willetts Team fanden heraus, dass vor allem die generelle Sterblichkeit sowie die Krebs-Sterblichkeit steigen, wenn Butter öfter auf dem Speiseplan steht. Pflanzliche Öle hingegen stehen offenbar im Zusammenhang mit einem geringeren generellen Sterberisiko als auch einer verringerten Krebs- und Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. Die Ergebnisse lassen laut den Forschern darauf schließen, dass das Ersetzen von Butter durch pflanzliche Öle - insbesondere Olivenöl, Sojabohnen-Öl sowie Rapsöl - das Sterberisiko verringern könnten. Ersetzt man nur 10 Gramm Butter pro Tag mit einem gesünderen pflanzlichen Öl, kann das Sterberisiko so um 17 Prozent verringert werden. Die Studie, so die Autoren, zeigt zwar keine direkte Korrelation, sondern nur eine Assoziation der Faktoren - doch jahrzehntelange Forschung rund um gesättigte Fette zeigt, dass diese generell ein Gesundheitsrisiko darstellen.2

Sollte ich Butter und Co. direkt vom Speiseplan streichen?

Die Forscher drängen nicht dazu, Butter komplett vom Speiseplan zu streichen. Allerdings empfehlen sie, immerhin einen kleinen Anteil des täglichen Butter-Verzehrs mit pflanzlichen Ölen zu ersetzen, da dies die Sterblichkeit deutlich reduzieren könnte. Willet sagt auch, dass vor allem hydrierte Pflanzenöle reich an Transfetten sind - diese sollten wiederum lieber mit Butter ersetzt werden. Transfette kommen vor allem in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Tiefkühl-Produkten vor. Sie lassen den Cholesterin-Spiegel stark ansteigen und sollten daher eher gemieden werden.3 Rindertalg, den unter anderem Robert F. Kennedy Jr. empfiehlt, wird in der Studie nicht untersucht. Allerdings ist davon auszugehen, so Willett, dass Talg nicht gesünder als Butter sei. Er verweist dabei auf Ergebnisse einer seiner früheren Analysen. Demnach soll Fett aus rotem Fleisch etwas ungesünder sein als Fett aus Milchprodukten.

Diese Öle sind besonders gesunde Butter-Alternativen

Welches pflanzliche Öl ist nun das gesündeste? Tatsächlich gibt es nicht das "eine" perfekte pflanzliche Fett. Für eine gesunde Balance sollten verschiedene pflanzliche Öle abwechselnd genutzt werden. Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sind Olivenöl, Rapsöl und Öl aus Sojabohnen. Ebenfalls wichtig, um die Gesundheit langfristig zu schützen, sind Omega-6-Fettsäuren. Diese kommen in Maiskeimöl, Erdnussöl, Distelöl und Sonnenblumenöl vor. Omega-6-Fettsäuren stimulieren Haarwachstum und Zellerneuerung, regulieren den Stoffwechsel und unterstützen die Knochen. Wie bei allem gilt es auch hier, die richtige Balance zu wahren und Fette nur in Maßen zu verzehren.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

Verwendete Quellen:

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