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Neue Studie aus den USA: Seuchenbehörde plant neue Untersuchungen zu Autismus durch Impfung

Die CDC kündigt eine neue umfassende Studie an, um einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus zu analysieren. Expert:innen befürchten, dass dadurch neue Ängste geschürt werden. Die Hintergründe.

Eine neue Studie aus den USA soll untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus gibt. Expert:innen kritisieren diesen Schritt. (Foto) Suche
Eine neue Studie aus den USA soll untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus gibt. Expert:innen kritisieren diesen Schritt. Bild: dpa/Stefan Puchner

Erst der Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und jetzt das - die amerikanische Regierung unter Donald Trump hat eine neue Untersuchung angeordnet, die ein alarmierendes Signal an die Bevölkerung geben könnte. Warum dieser Schritt äußerst bedenklich ist.

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Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe die CDC (Centers for Disease Control and Prevention), die in den USA für die Seuchenkontrolle und Prävention zuständig sind, den Plan, eine neue, umfassende Studie zu erfassen, die sich eingehend mit einem möglichen Zusammenhang zwischen Autismus und Impfungen beschäftigt. Das Besorgniserregende: Es wurden bereits Hunderte solcher Studien in der Vergangenheit durchgeführt - nicht eine konnte einen Zusammenhang zeigen. Die Wiederaufnahme solch eines Themas könnte ein falsches Signal in Richtung Bevölkerung senden.

Mehrere Expert:innen warnen daher, dass durch die neu anberaumte Studie eine "Legitimierung" der seit langem diskreditierten Theorie geschaffen werde und so die Impfangst in der amerikanischen Bevölkerung zunehme. Man befürchte einen Rückgang der Impfraten - mit verheerenden Folgen.

"Es sendet das Signal aus, dass es da etwas gibt, das einer Untersuchung bedarf. Das bedeutet also, dass zwischen Impfstoffen und Autismus ein Zusammenhang bestehen muss", erklärt Dr. Wilbur Chen, der an der medizinischen Fakultät der University of Maryland lehrt, gegenüber der Presse.

Angst vor Autismus durch Impfung: Daher kommt die kuriose Theorie

Zum Hintergrund: Warum dieses Thema überhaupt dennoch fortwährend präsent ist? Grund dafür ist eine frühere britische Studie des ehemaligen Arztes Andrew Wakefield, die einen Zusammenhang herstellte - jedoch war diese Studie nicht verwertbar. Es stellte sich jedoch heraus: Die Studiendaten wurden gefälscht. Das Problem: Seitdem wabert die Verschwörungstheorie von Autismus-Erkrankungen durch Impfungen gefährlich im Raum.

Kritik an Donald Trump: Neuer Gesundheitsminister polarisiert mit Verschwörungstheorien

Einer, der in er Vergangenheit öfter durch Verschwörungstheorien auffiel, ist der von Donald Trump neu besetzte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. Er verbreite seit Jahren unseriöse Behauptungen über die Sicherheit von Impfstoffen. Ob er jedoch auch bei der Anordnung dieser Studie eine Rolle gespielt habe, sei indes nicht klar.

Impfangst: Erster Todesfall durch Masern in den USA seit einem Jahrzehnt

Fest steht jedoch: In diesem Jahr kam es in den USA erstmals zu einem Todesfall bei einem Kind im Schulalter, welches an Masern erkrankt war. Das Kind sei nicht geimpft gewesen. Trumps neuer Gesundheitsminister Kennedy spielte laut Nachrichtenagentur Reuters den Vorfall bei einer Kabinettssitzung in der vergangenen Woche herunter, indem er solche Ausbrüche als "normal" bezeichne. Auf die Rolle von Impfungen ging er nicht ein.

Impfnebenwirkungen: Donald Trump auf der "vergeblichen Suche" nach der Nadel im Heuhaufen?

In einer Rede vor dem Kongress verkündete Donald Trump unlängst, dass er alles tun werde, um herauszufinden, was die Ursache für die steigende Zahl von Autismusdiagnosen sei. Die groß angelegte Studie sei ein erster Schritt.

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