Morgen-Mythos: Wie gesund ist diese beliebte Morgenroutine wirklich?

Prominente wie Gwyneth Paltrow, Jennifer Aniston oder Beyoncé machen es vor, Millionen Fans machen es nach: Ein Glas Wasser mit Apfelessig oder Zitrone soll die Verdauung am Morgen direkt ankurbeln. Was ist dran an dem gehypten Gesundheitstrend?

Von news.de-Redakteur - Uhr

Laut Beiträgen in den sozialen Medien soll ein Glas der Mischung am Morgen die Verdauung verbessern. (Foto) Suche
Laut Beiträgen in den sozialen Medien soll ein Glas der Mischung am Morgen die Verdauung verbessern. Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
  • Ein Gesundheitstrend kursiert in den sozialen Medien
  • So soll eine besondere Mischung am Morgen gesund sein
  • Hält der Trend was er verspricht oder ist es nur ein Mythos?

Mit TikTok, Instagram und Co. verbreiten sich die Gesundheitstrends der Stars wie ein Lauffeuer. Ganz besonders ein Trend kursiert derzeit auf den sozialen Medien: Laut Influencern und Promis soll man am besten direkt nach dem Aufwachen ein Glas mit Wasser und Zitrone oder Apfelessig zu sich nehmen. Die Mischung soll die Verdauung ankurbeln, das Immunsystem stärken und den Stoffwechsel kickstarten. Doch ist wirklich was dran an dem Gesundheitsversprechen des trendigen Getränks?

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Zitronen sind prinzipiell gesund - haben aber eine andere Wirkung

Zitronen enthalten bekanntlich jede Menge Vitamin C und gelten zudem als Antioxidans. Damit sind sie grundsätzlich schon mal sehr gesund und können Schäden an Zellen verhindern, die durch Stoffwechselprozesse oder äußere Umwelteinflüsse entstehen. Zitronen haben außerdem einen entzündungshemmende Effekt, wirken antimikrobiell, krebshemmend und sogar antiparasitär. Doch die Wirkung von Zitronen auf den Darm, für die der Trend gefeiert wird, ist wissenschaftlich nicht wirklich belegbar. Es gibt derzeit kaum qualitativ hochwertige Studien, die einen positiven Effekt von Zitronenwasser am Morgen belegen. Man könnte das Wasser genauso gut am Abend oder am Nachmittag trinken, Auswirkungen auf die Wirkung des Zitronenwassers hat das nicht.

Zitronen können morgens für Übelkeit sorgen

Vielmehr ist es das Wasser, das einem am Morgen einen besseren Start in den Tag ermöglicht. Wer im Laufe des Tages und am Abend nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, verliert während der Nacht zu viel Wasser und wacht dehydriert auf. Dagegen kann ein lauwarmes Glas Wasser auf dem Nachttisch helfen und den Magen ebenfalls wieder in Schwung bringen. Dafür brauchst es jedoch nicht zwingend die Zitrone. Aber: Sie hinzuzufügen ist gesundheitlich natürlich auch absolut unbedenklich. Wer keine Unverträglichkeiten bei Zitronen hat, der kann sich auch weiterhin eine Scheibe ins Glas tun. Davor sollte allerdings etwas gegessen werden, denn nicht jeder verträgt die in Zitronen enthaltene Ascorbinsäure auf nüchternen Magen. Bei besonders empfindlichen Mägen kann diese zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen.

Vor Mahlzeiten einnehmen: Apfelessig reduziert den Blutzucker

Apfelessig gilt ebenfalls als Wundermittel für die Verdauung. Ihm wird auch nachgesagt, den Blutzucker senken und die Darmflora stärken zu können. Stimmt das?

Die Studienlage ist recht dünn, doch einige Studien weisen immerhin auf mögliche positive Auswirkungen von Apfelessig auf die Blutzucker- und Blutfett-Werte hin. Das Essigwasser könnte vor allem bei besonders kohlehydratreichen Mahlzeiten wie Nudeln oder Brot den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen. Das liegt unter anderem daran, dass der Essig kurzkettige Fettsäuren enthält. Diese steigern die Wirkung von Insulin im Körper, was die Aufnahme von Zucker erleichtert. Allerdings sollte man diesen Vorteil etwa eine Viertelstunde vor der nächsten Mahlzeit nutzen und nicht direkt am Morgen. Dieselbe Wirkung hat Essig übrigens auch im Salat als Dressing.

Das trendige Getränk ist offenbar nicht so wirkungsvoll, wie Stars und Influencer es vielleicht wirken lassen. Aber: Es kann immerhin auch nicht wirklich schaden. Zwar sind Apfelessig und Zitrone keine Wundermittel für alle gesundheitlichen Probleme, doch prinzipiell spricht nichts gegen den Verzehr des Getränks - in Maßen natürlich.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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