Welttag des Hörens: WHO warnt - Videospiele können zu Hörschäden führen

Ballerei, die richtig dröhnt, knallige Geräusche bei jeder Eroberung: Videospiele werden über Kopfhörer oft sehr laut gehört. Das kann bleibende Folgen haben, warnt die WHO zum Welttag des Hörens.

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Die WHO warnt: Bei exzessivem Gaming kann es zu Hörschäden kommen. (Foto) Suche
Die WHO warnt: Bei exzessivem Gaming kann es zu Hörschäden kommen. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen
  • WHO: Videospiele können zu Hörschäden führen
  • Laut Studien sind mehr als 1 Milliarde Gamer bedroht
  • Spieleentwickler werden aufgefordert, neue Standards zu übernehmen

Zum Welttag des Hörens (3. März) hat die Weltgesundheitsorganisation WHO einen neuen Standard für Videospiele und Geräte, auf denen sie gehört werden, vorgestellt. Ergebnisse zeigen, dass Jungen Menschen bei übermäßig häufigem und lautem Videospielen Hörschäden drohen. Weltweit spielten derzeit drei Milliarden Menschen Videospiele, so die WHO.

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WHO: Videospiele können Tinnitus und andere Hörschäden auslösen

Studien haben gezeigt, das Jugendliche, die Videospiele spielen, doppelt so häufig Hörfähigkeiten im Hochfrequenzbereich verlieren, wie vergleichbare junge Menschen, die nicht spielen. Damit liegt das Risiko für Hörschäden bei jungen Gamern besonders hoch, berichtet die WHO. Insbesondere das Risiko für einen Tinnitus sei dabei nicht zu unterschätzen. Mit Tinnitus sind Geräusche wie Pfeifen, Zischen oder Klingeln gemeint, die über einen längeren Zeitraum oder ständig im Ohr wahrgenommen werden. Mögliche Folgen können Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände, Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwäche sein. Ein länger unbehandelter Tinnitus kann sogar zu einer Arbeitsunfähigkeit führen.

Eine Milliarde Menschen von Hörverlust-Risiko betroffen

Eine systematische Untersuchung zahlreicher Studien zeigt, dass weltweit mehr als eine Milliarde junger Erwachsener Gefahr laufen, durch ungesunde Kopfhörernutzung Hörschäden davon zu tragen. Daher empfiehlt die WHO nun Herstellern neue Sicherheitsstandards, um da Risiko für Hörschäden zu verringern. Ab einer bestimmten Lautstärke sollen die Geräte die Nutzer nun warnen. Zudem sollten Kopfhörer Sicherungssysteme haben, um zu laute Töne zu dämmen. Lautstärkepegel müssten möglichst nutzerfreundlich sein. Spieler sollten auch bestimmte einzelne Geräusche innerhalb von Spielen herunterfahren können - so könnten etwa die Lautstärkepegel von Schuss- und Explosionsgeräuschen verringert werden, um Folgen für das Hörvermögen zu begrenzen.

Ballerspiele-Entwickler unter Beschuss

Alternativ sollten Spielehersteller darauf achten, dass Geräusche, die einen Tinnitus auslösen können, vermieden werden. Die WHO appellierte an Hersteller von Spielen und Geräten sowie an Regierungen, die neuen Standards umzusetzen. Das könnte beachtliche Wellen in der Spieleindustrie schlagen, denn für diese sind nicht alle Standards allzu leicht umsetzbar. Besonders für Entwickler mit Fokus auf Shooter und Actionspiele könnten neue Standards negative Konsequenzen haben. Eine Zusammenarbeit mit den Herstellern von Audio-Geräten ist daher gefragt.

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/ife/news.de/dpa

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