Gesund Schlafen: Wie Ihre Position in der Nacht die Gesundheit beeinflusst

Ausreichen Schlaf ist wichtig - aber wussten Sie, dass auch die Position, in der Sie nachts liegen, sogar bestimmte Erkrankungen lindern kann? Wir verraten Ihnen die besten Positionen zum Schlafen für Ihr Leiden.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Wie Sie schlafen, kann eine Vielzahl an Folgen für Ihre Gesundheit haben. (Foto) Suche
Wie Sie schlafen, kann eine Vielzahl an Folgen für Ihre Gesundheit haben. Bild: picture alliance/dpa/dpa-tmn | Franziska Gabbert
  • Die Schlafposition kann die Gesundheit beeinflussen
  • Krankheiten können durch die Position entstehen oder gelindert werden
  • Auch die Verdauung kann mittels der Position gesteuert werden

Jeder hat so seine eigene Lieblings-Schlafposition: Auf der Seite, auf dem Rücken oder in der Embryo-Stellung - alle haben ihre Vor- und Nachteile. Nicht alle sind besonders gesund, manche können aber sogar bestimmte Leiden etwas lindern. Denn wie Sie schlafen, kann nicht nur Auswirkungen auf Rücken, Nacken und Gelenke haben, sondern auch die Verdauung, den Stoffwechsel und bestimmte Erkrankungen beeinflussen. Wie Sie am besten schlafen sollten, erfahren Sie hier.

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Nierensteine bei falscher Schlafposition

Wer immer auf derselben Seite schläft, sollte es sich diese Nacht lieber zweimal überlegen: Denn bei einer dauerhaft einseitigen Position können Nierensteine und Ablagerungen auf der Seite entstehen, auf der man regelmäßig schläft. Eine Studie zeigte, dass 76 Prozent der Menschen mit einem erhöhten Nierenstein-Risiko immer auf Ihrer Lieblings-Schlafseite Nierensteine bekommen. Daher sollte die Schlafseite regelmäßig gewechselt werden. Forscher einer weiteren Studie behaupten indes, dass diese Methode sogar ähnlich effektiv sei wie α-Blocker, die Patienten bei zu starken Schmerzen beim Ausscheiden verabreicht bekommen. Der Vorteil sei, dass die Nierensteine teils sogar im Schlaf ausgeschieden werden können und der Patient keine direkten Schmerzen bemerkt.

Seitenschlafen soll bei Schlafapnoe helfen

Wer unter Schlafapnoe leidet, bekommt nachts oft kein Auge zu - denn kurz nachdem man eingeschlafen ist, beginnen die Atemprobleme von neuem. Forscher haben bei der Untersuchung von Patienten mit Schlafapnoe festgestellt, dass die Symptome wesentlich weniger häufig und stark auftreten, wenn Erkrankte sich auf die Seite legen. Dies soll laut Studienlage sogar bei Patienten mit moderatem oder starkem Leiden helfen. Auch die Bauchlage kann gegen Schlafapnoe helfen, kann aber möglicherweise Nacken- und Rückenschmerzen hervorrufen. Zudem werden die Muskeln und Gelenke etwas stärker belastet, was diese am nächsten Morgen etwas ermüden kann. Beide Positionen helfen übrigens auch gegen nervtötendes Schnarchen - ein Tipp, den mit Sicherheit einige Pärchen gebrauchen können.

Gegen fieses Sodbrennen auf die linke Seite legen

Sodbrennen kann vorkommen, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Bestimmte Lebensmittel wie Zitrusfrüchte und Kaffee können das Entstehen von Sodbrennen begünstigen, aber auch Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können dazu führen. Wenn Sie mal keine Tabletten gegen Sodbrennen daheim haben, kann es helfen, wenn Sie sich stattdessen einfach auf die linke Seite legen. Dadurch kann die Magensäure schneller wieder abfließen, was auch die Entwicklung von Folgeerkrankungen verhindert. Auf der rechten Seite zu schlafen hat genau den gegenteiligen Effekt: Die Magensäure fließt langsamer ab und das Leiden hält länger an.

So steuern Sie die Verdauung mit der Schlafposition

Lisa Artis, die als Deputy CEO für "The Sleep Charity" aktiv ist, rät im Interview mit der "Daily Mail" bei Verstopfungen dazu, sich auf die Linke Seite zu legen. Warum? Ganz einfach: Das Schlafen auf der linken Seite unterstützt die Verdauung, indem sie den natürlichen Durchfluss im Verdauungstrakt begünstigt. Auch würden Abfälle so besser durch den Darm "durchgespült". Wer hingegen unter Durchfall leidet, sollte nach Möglichkeit auf der rechten Seite liegen, damit die Verdauung verlangsamt wird.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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Verwendete Quellen:

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