
- Der gefeierte Epidemiologe Tim Spector verrät seine Mittel gegen Demenz
- Laut ihm soll man sich mit der richtigen Ernährung schützen können
- Welche Nahrungsmittel sind die besten, welche schaden?
In der britischen Tageszeitung "The Telegraph" verriet Epidemiologe, Arzt und Ernährungsexperte Tim Spector, welche Lebensmittel er zu sich nimmt, um Demenz vorzubeugen. Der Grund: Seine Mutter erkrankte mit 85 an der neurodegenerativen Krankheit und erkennt ihn mittlerweile nicht mehr wieder. Das Schock-Erlebnis brachte ihn zu der Erkenntnis, dass man, obwohl es keine Heilung gibt, unbedingt vorbeugen sollte - mit bestimmter Ernährung könne man eine Erkrankung verhindern oder zumindest aufschieben. Wir verraten Ihnen, zu welchen Lebensmitteln Tim Spector nun rät und warum diese so effektiv sein sollen.
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Nüsse als Entzündungshemmer gegen Demenz
Tim Spector rät vor allem zum Verzehr von Lebensmitteln, die Entzündungen hemmen - denn laut aktueller Studien sind es vor allem Entzündungen im Gehirn, die die Entwicklung von Demenz begünstigen. Da solche Entzündungen teils jahrelang und ohne Symptome im Hirn verbleiben können, ist es förderlich, die Entzündungen zu hemmen, um den Beginn der Erkrankung hinauszuzögern oder gar komplett zu verhindern. Zu Lebensmitteln, die dabei helfen können, zählen unter anderem Nüsse: Diese sind entzündungshemmend und helfen der Darmflora dabei, chemische Verbindungen herzustellen, die Entzündungen im Hirn aufhalten können.
Fisch als Unterstützung für das Gehirn
Nüsse enthalten zudem Omega-3-Fettsäuren, die einerseits für das Hirn gut sind, da es selbst zum Großteil aus Fettgewebe besteht und viel davon benötigt. Andererseits haben Studien Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Omega-3-Fettsäuren und langsamerem kognitivem Verfall und einer langsameren Entwicklung von Demenz festgestellt. Auch bestimmte Fische enthalten besonders viel vom gesunden Fett: Makrelen, Lachs, Sardellen und Hering enthalten jede Menge Omega-3-Fettsäuren. Spector selbst rät davon ab, Omega-3-Fettsäuren als Nahrungszusatz wie Pillen einzunehmen, da eine Aufnahme mit einer ausgewogenen Ernährung deutlich bessere Effekte erzielen kann.
30 Pflanzen pro Woche verzehren
Der Arzt rät zudem dazu, sich vorzunehmen, 30 Pflanzen pro Woche zu sich zu nehmen. Warum? Wenn die Ballaststoffe der pflanzlichen Lebensmittel verdaut werden, entstehen kurze Ketten von Fettsäuren. Studien suggerieren, dass diese ebenfalls die Entwicklung der Krankheit verlangsamen können. Zu den wöchentlichen 30 Pflanzen können allerlei Hülsenfrüchte, Obstsorten, Getreide und Gemüsesorten zählen. Auch Kräuter und Gewürze zählen dazu. Als Beispiel für eine Mahlzeit, in der bereits zehn verschiedene Pflanzen stecken können, nennt Spector einen Frühstücks-Joghurt, in den er verschiedene Beeren, Nüsse und Samen hineinmischt. Wer sich vor neuem Essen scheut, der sollte versuchen, sich bei jeder Mahlzeit zu fragen, welche Lebensmittel er dem Bekannten hinzufügen könnte und es dann probieren.
Zucker sollte reduziert werden
Lebensmittel, die eine Entzündung begünstigen, sollten eher gemieden werden. So enthalten viele verarbeitete Lebensmittel wenig Ballaststoffe und dafür viel raffinierten Zucker und ungesunde Fette. Bei Demenz kann tatsächlich eine Störung der Verdauung vorliegen, die bei erhöhter Präsenz von Fett im Verdauungstrakt eine Entzündung begünstigen kann. Dafür soll Alkohol in Maßen aber erlaubt sein: Spector rät zwar dazu, nicht mehr als sechs Gläser Wein oder Bier pro Woche zu sich zu nehmen, doch ein oder zwei Gläser mit Freunden sollen nicht schaden. Je weniger, desto besser bleibt allerdings die gültige Formel bei Alkohol.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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Verwendete Quellen:
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