Revolutionäre Therapie: Neueste Erkenntnisse geben Hoffnung bei Brustkrebs

Dank einer Langzeitstudie glückte Forschern ein Durchbruch in der Behandlung von Brustkrebs: Mithilfe einer neuen Therapie sollen sich die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten erheblich verbessern.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebsart bei Frauen. (Foto) Suche
Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebsart bei Frauen. Bild: picture alliance/dpa | Hannibal Hanschke
  • Neue Studie bringt Durchbruch bei Brustkrebs-Behandlung
  • Mit einem neuen Mittel erhöhen Forscher die Überlebenschancen
  • Die Therapie gilt für eine besonders aggressive Krebsform

Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebsart bei Frauen. 2022 wurden 74.500 Neuerkrankungen festgestellt. Eine kürzlich veröffentlichte Langzeitstudie zum HER2-Subtypen der Erkrankung soll mit einer neuen Therapie den langersehnten Durchbruch bringen. Dabei soll auch die Überlebensrate gesteigert werden. Wie funktioniert die neue Therapie?

Lesen Sie auch:

Neue Therapie gegen HER2-positiven Brustkrebs

Mit einer Langzeitstudie konnte ein internationales Forscherteam endlich Fortschritte in der Behandlung des besonders aggressiven Brustkrebs-Subtypen HER2 erzielen. HER2-positive Brustkrebszellen enthalten die gleichnamigen HER2-Rezeptoren, die das Wachstum der Krebszellen und die Tumorbildung fördern. Etwa 15 bis 20 Prozent aller Brustkrebserkrankten weisen HER2-positive Krebszellen auf. Therapien, die diese spezielle Form von Brustkrebs ankämpfen, zielen in der Regel auf die HER2-Rezeptoren ab, um das Wachstum zu verlangsamen. Auch die neue Therapie folgt diesem Ansatz. Dabei wird Erkrankten nach der Brustkrebs-OP das Antikörper-Wirkstoff-KonjugatT-DM1 verabreicht. Das Mittel ist eine innovative Kombination aus verschiedenen Komponenten.

Sterberisiko sinkt auf 20 Prozent dank dieser Innovation

Chemisch besteht das Konjugat aus drei Elementen: einem monoklonalen Antikörper, dem Zytostatikum (Payload), das die Krebszelle und benachbarte Krebszellen bekämpfen und zerstören soll, und dem Linker, der beide Substanzen verbindet. Einfach gesagt sind die Antikörper Transportmittel, die ihre Wirkstoff-Ladung gezielt bei Krebszellen abladen können. Der Wirkstoff wird dabei erst freigesetzt, wenn die Ladung auch am richtigen Ort - also an einer Krebszelle - angekommen ist.

Das Konjugat soll bei den Patientinnen eingesetzt werden, bei denen der Tumor durch die Vorbehandlung mit Chemotherapie nicht ausreichend schrumpfen konnte. Oft kommt es in diesen Fällen zu einem Rückfall, die Tumorzellen bilden sich erneut. Die Nachbehandlung mit dem neuen Mittel konnte die Zahl der Rückfälle und Tode auf 20 Prozent schrumpfen lassen - ein großer Unterschied, denn vorher erlitten knapp ein Drittel der an HER2+ Brustkrebs erkrankten Frauen einen Rückfall mit Todesfolge.

So können Sie gegen Brustkrebs vorsorgen

Besonderer Risikofaktor für die Entwicklung von Brustkrebs ist neben der Genetik und Krankheitshistorie in der Familie das Alter. Auch Frauen mit dichtem Brustgewebe haben ein erhöhtes Risiko, genau wie Frauen die ihre erste Menstruation früher als der Durchschnitt (vor dem zwölften Lebensjahr) hatten - dies kann das Risiko einer Erkrankung erhöhen, da sie so länger Hormonen ausgesetzt sind. Wenn Sie selbst aktiv werden möchten, um eine Erkrankung zu vermeiden, so raten Ärzte zu Sport, da das Krebsrisiko mit körperlicher Aktivität und weniger Fettanteil im Körper sinkt. Alkohol sollten Sie hingegen vermeiden, da er das Risiko ansteigen lässt. Da Krankenkassen verpflichtet sind, jährliche Brustkrebsvorsorge-Untersuchungen bei Frauen ab 30 Jahren zu übernehmen, sollten Sie erwägen, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen. Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin können Ihnen auch zeigen, wie Sie die Untersuchung selbst vornehmen können.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

Verwendete Quellen:

  • Geyer, C. E., Untch, M., Huang, C., Mano, M. S., Mamounas, E. P., Wolmark, N., Rastogi, P., Schneeweiss, A., Redondo, A., Fischer, H. H., D'Hondt, V., Conlin, A. K., Guarneri, V., Wapnir, I. L., Jackisch, C., Arce-Salinas, C., Fasching, P. A., DiGiovanna, M. P., Crown, J. P., . . . Loibl, S. (2025). Survival with Trastuzumab Emtansine in Residual HER2-Positive Breast Cancer. New England Journal Of Medicine, 392(3), 249–257. https://doi.org/10.1056/nejmoa2406070
  • Pernas, S., & Tolaney, S. M. (2019). HER2-positive breast cancer: new therapeutic frontiers and overcoming resistance. Therapeutic advances in medical oncology, 11, 1758835919833519. https://doi.org/10.1177/1758835919833519
  • Swain, S.M., Shastry, M. & Hamilton, E. Targeting HER2-positive breast cancer: advances and future directions. Nat Rev Drug Discov 22, 101–126 (2023). https://doi.org/10.1038/s41573-022-00579-0
  • Marra, A., Chandarlapaty, S. & Modi, S. Management of patients with advanced-stage HER2-positive breast cancer: current evidence and future perspectives. Nat Rev Clin Oncol 21, 185–202 (2024). https://doi.org/10.1038/s41571-023-00849-9

/loc/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.