Neue Erkenntnisse zu Blutdruck: Nicht für alle gilt 120/80 als bester Wert, sagen Forscher

Jeder dritte Erwachsene leidet in Deutschland an zu hohem Blutdruck. Langfristig kann dieser zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird. Forscher aus China haben nun neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie hoch der Blutdruck sein darf.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Neue Erkenntnisse zeigen, dass der Standard von 120/80 nicht so gesund ist, wie gedacht. (Foto) Suche
Neue Erkenntnisse zeigen, dass der Standard von 120/80 nicht so gesund ist, wie gedacht. Bild: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich
  • Kardiologen empfehlen in der Regel einen Blutdruckwert von 120/80
  • Laut chinesischen Forschern ist dieser zu hoch
  • Mit welchen Mittel können Sie Bluthochdruck bekämpfen?

Derzeit leidet jeder dritte Erwachsene in Deutschland an einem zu hohen Blutdruck. Damit gilt dieser als Volkskrankheit. Bleibt ein zu hoher Blutdruck unbemerkt, kann er langfristig großen Schaden an Hirn, Herz, Nieren und Augen verursachen. Und im schlimmsten Fall führt er auch zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt. In der Regel gehen Ärzte davon aus, dass ein Blutdruck zwischen 120/80mmHg gesund ist - doch neue Erkenntnisse aus China hinterfragen diesen Glaubenssatz nun.

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Das ist der ideale Blutdruckwert

Wie hoch der Blutdruck eigentlich sein darf, darauf weist ein neues Forschungspapier aus China hin. Lange Zeit galt, dass eine Obergrenze von 120 mmHg (systolischer Blutdruck) und eine Untergrenze von 80 mmHg (diastolischer Blutdruck) akzeptabel seien. Doch die Ergebnisse, die die chinesischen Forscher im anerkannten Journal "The Lancet" präsentieren, lassen darauf schließen, dass ein Wert bis 120 zwar als "normal" gelten kann, allerdings schützen Blutdruckwerte von unter 120 besser vor Folgeerkrankungen. Zum Vergleich: Bluthochdruck beginnt erst ab einem Wert von 140-159/90-99 mmHg. Bereits in der Vergangenheit geriet dieser Schwellenwert immer wieder in die Kritik, in den USA gelten bereits Werte ab 130-139/80-89 mmHG als Bluthochdruck.

Blutdrucksenkung kann Nebenwirkungen haben

Allerdings warnen Ärzte davor, Patienten gezielt auf einen deutlich geringeren Wert zu bringen. Eine zu starke Blutdruckabsenkung kann schwerwiegende Folgen haben: so erleiden die Patienten zusätzliche Beschwerden, die die Absenkung erschweren können und auch die Niere wird mehr belastet. Eine Absenkung zu erzwingen, sei daher insbesondere für Patienten, die bereits bei einer geringen Senkung Nebenwirkungen zeigen, nicht förderlich. Dabei ist wichtig zu wissen, dass ein zu hoher Blutdruck oft bei älteren und kranken Menschen auftritt. Die ohnehin schon angeschlagene Gesundheit sollte daher geschont werden. Bei gesunden Menschen lautet die Devise: je geringer der Blutdruck, desto besser.

Was Sie gegen Bluthochdruck tun können

Ursachen und Risikofaktoren für hohen Blutdruck sind laut Studien unter anderem Rauchen, zu wenig Sport und schlechte Ernährung. Einen Faktor, den Sie leider nur schlecht bekämpfen können, ist das Altern. Mit jedem Jahrzehnt werden unsere Blutgefäße "loser", das heißt die Gefäße verlieren ihre Elastizität. Dadurch kann das Blut nicht mehr entsprechend durch den Körper gepumpt werden. In einigen Fällen werden Medikamente benötigt, um den Blutdruck zu einem gesundem Wert herabzusenken.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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Verwendete Quellen:

/bos/news.de

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