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"Öko Test" warnt: Kindertattoos enthalten krebserregende Stoffe

Sie sehen vielleicht cool aus, sind aber ziemlich gefährlich: Laut Test-Magazin "Öko Test" enthalten fast alle Kindertattoos bedenkliche Stoffe. Sogar krebserregende und krebsverdächtige Substanzen sollen in den Körperbildchen enthalten sein.

Klebetattoos sind besonders bei Kindern im Grundschulalter sehr beliebt. (Foto) Suche
Klebetattoos sind besonders bei Kindern im Grundschulalter sehr beliebt. Bild: picture alliance / dpa | Karl-Josef Hildenbrand
  • Kindertattoos enthalten laut dem Magazin "Öko Test" bedenkliche Stoffe
  • Diese sollen unter anderem Krebs verursachen
  • Wie bedenklich sind Kindertattoos wirklich?

Egal ob bunte Schmetterlinge, Dinos oder Einhörner: kaum eine Familie mit Kindern im Grundschulalter kennt die kleinen Klebebildchen für die Haut noch nicht. Das Magazin "Öko Test" hat nun 15 verschiedene temporäre, abwaschbare Tattoos für Kinder getestet. Nur zwei der 15 Tattoos haben den Test bestanden - der Rest enthielt gefährliche Stoffe, darunter auch krebserregende und krebsverdächtige. Vor diesen Stoffen warnt das Magazin ganz besonders.

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Wie gefährlich sind Klebetattoos für Kinder?

Nicht nur bei Erwachsenen sind sie sehr beliebt, sondern auch bei Kindern: Tattoos. Bei Kindern ist natürlich die harmlose abwaschbare Sorte gemeint, die man bei Schreibwarenhändlern, in Kostüm- und in Partygeschäften bekommt. Doch offenbar sind die gar nicht so harmlos, wie man zunächst denken mag. Auch ohne Nadel dringen bei längerem Tragen offenbar Stoffe in die Haut ein, vor denen das Magazin "Öko Test" nun warnt. Denn einige der Stoffe sind krebsverdächtig, andere sogar bekanntlich krebserregend. Von 15 verschiedenen Klebebildern wurden nur zwei als unbedenklich eingestuft.

Diese Stoffe sind extrem krebserregend

Die Klebetattoos enthielten unter anderem krebserregende oder krebsverdächtige Stoffe wie Benzol und Naphthalin. Besonders Benzol ist bedenklich: bisherige Forschungen ergaben, dass Benzol Leukämie und andere Blut-Krebsarten auslösen kann - selbst eine geringe Dosis erhöht das Risiko. Zudem schreiben die Forscher einer Studie, dass es wahrscheinlich keine "sichere" Dosis gebe. Je länger und öfter temporäre Tattoos also getragen werden, desto höher das Krebs-Risiko - keine schöne Vorstellung.

Andere auf Tierversuchen basierende Studien schreiben auch Naphthalin zu, ein Karzinogen zu sein. Dieses verursache vor allem Tumore in den nasalen Atemwegen. Das Labor von "Öko Test" fand weitere "problematische Substanzen". "Dazu gehört das Antioxidationsmittel BHT (Butylhydroxytoluol), das im Verdacht steht, wie ein Umwelthormon zu wirken", so das Magazin. In Tierversuchen hätten sich unter anderem Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion gezeigt.

Hersteller halten sich kaum an die Richtlinien

Neben dem Einsatz bemängelt "Öko Test" auch die fehlende Kennzeichnung dieser Stoffe - denn nicht immer wurden sie auf der Verpackung aufgelistet. Zudem fehlte das CE-Zeichen, was ein Hinweis auf Inhaltsstoffe ist, die nicht den EU-Richtlinien entsprechen. Auch wichtige Informationen wie die Herstelleradresse oder eine deutsche Sprachausgabe der Packungsangaben fehlten teilweise völlig. Auch wenn es bisher keine Studien über den direkten Zusammenhang von Klebetattoos und Krebs gibt, sollten diese lieber spärlich eingesetzt werden. Auf gesunde Alternativen zurückzugreifen wird in Zukunft schwerer: von den beiden Herstellern, die als Testsieger hervorgegangen sind, wird einer die Zusammensetzung der Tattoos bald umstellen - und zwar auf die der Verlierer.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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/fka/news.de

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