Das Medikament ist nicht lieferbar. Diesen Satz haben Patient:innen vielleicht schon gehört. Wie bekommen Sie trotz Engpässen ihre Arzneimittel. Diese Tipps können weiterhelfen.
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Viele Patient:innen sind regelmäßig auf Medikamente angewiesen. In letzter Zeit gingen sie aber in der Apotheke mit leeren Händen nach Hause. Der Grund: Lieferengpässe und Arzneimittelmangel. Wem das bekannt vorkommt, fragt sich vielleicht, wie er an seine Medikamente kommt. Wir haben Tipps für Sie.
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Keine Tabletten aus der Apotheke? So kommen Patient:innen an Arzneimittel
Wer von seinem oder seiner Apotheker:in hört, dass ein verschreibungspflichtiges Medikament derzeit nicht geliefert werden kann, sollte beim Personal vor Ort nachfragen. Oft helfen Sie bei Fragen weiter. Sie kontaktieren den Arzt und besprechen mögliche Therapieoptionen. Sie können ihren Arzt selbst fragen, er kann entscheiden, ob ein anderes Medikament oder ein ähnlicher Wirkstoff für Sie in Frage kommt. Das hängt aber immer von der individuellen Krankheitsgeschichte ab. Das gilt auch für Impfstoffe.
Wenn es in Deutschland keine passenden Medikamente gibt, können Apotheken Arzneimittel aus dem Ausland importieren. "Hier besteht allerdings ein Genehmigungsvorbehalt der Krankenkasse. Da wir als Krankenkasse selbst keine Arzneimittel beschaffen können, haben wir lediglich die Möglichkeit, notwendige Genehmigungen zügig zu erteilen, damit unsere Versicherten schnell und gut versorgt sind", erklärte PressesprecherinViktoria Durnberger von der IKK classic gegenüber news.de.
Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente bekommen: Das können Sie tun
Bei nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten sieht es etwas anders aus. Sie sind keine Leistungen der Krankenkassen. Damit sind Medikamente gemeint, für die Patienten selbst zahlen müssen. Es gibt eine Ausnahme. Krankenkassen übernehmen die ganzen Kosten für Kinder unter zwölf Jahren und bei vorliegenden Entwicklungsstörungen bis 18 Jahre. Sollten Sie ein Medikament aus der Kategorie benötigen, wenden Sie sich wieder an ihren Arzt oder ihre Krankenkasse. Weitere Informationen liefert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Ihre Hilfeleistungen beschreibt das Institut folgendermaßen:
- "Das BfArM befindet sich während bestehender Lieferengpässe im anhaltenden Austausch mit Zulassungsinhabern und den betroffenen medizinischen Fachgesellschaften, um Maßnahmen zur Abmilderung zu eruieren. Als Ergebnis können bspw. Ausnahmegenehmigungen gestattet oder Therapieempfehlungen veröffentlicht werden."
Hintergrund: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verzeichnet aktuell über 460 nicht lieferbare Medikamente (Stand: 22. Januar 2025) in einer Datenbank. Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) regelt die Informationen für Bürger:innen. Pharmazeutische Hersteller sind verpflichtet, selbst Engpässe einzutragen. Damit sollen Patient:innen frühzeitig vor Mängeln gewarnt werden. Immer wieder kam es zuletzt zu Engpässen. Auch Mängel sind möglich. Apotheker:innen warnten bereits in den letzten Jahren vor fehlenden Arzneimitteln für Kinder und Erwachsenen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
Verwendete Quellen:
- Interview mit IKK classic
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- Paul-Ehrlich-Institut
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