
- Saftkuren sollen sensationelle Wirkungen beim Abnehmen und Entgiften zeigen
- Dabei ist der Trend nicht so gesund wie angenommen
- Wir erklären die Vor- und Nachteile des Saftkur-Trends
Ein paar Tage nur Saft und Wasser, damit soll sich in kürzester Zeit gut abspecken lassen. Auch Giftstoffe sollen mit der Saftkur aus dem Körper gespült werden - doch wie viel Wahrheit steckt tatsächlich in dem Diät-Trend? Und kann das überhaupt gesund sein, tagelang nichts festes zu essen? Wir zeigen Ihnen, was es mit der Saftkur auf sich hat.
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Macht der Saft auch satt?
Drei Tage soll man bei einer Saftkur nur Wasser und Säfte aus Gemüse und Früchten zu sich nehmen - klingt erstmal ziemlich ungewöhnlich, denn da fehlt schließlich richtige Nahrung. Macht das überhaupt satt? Die kurze Antwort: wer sich an feste Nahrung gewöhnt hat - und das werden die meisten sein - der wird wahrscheinlich am Ende des Tages etwas Hunger verspüren. Aber dafür bleibt man mit der Saftkur auch im Kaloriendefizit. Wie gesund der Diät-Trend allerdings ist, darüber streiten die Experten.
Lieber nicht allzu lange fasten
Zum einen, weil die Saftkur keine Langzeit-Lösung ist - als eine solche war sie auch nie gedacht. Schon der extrem hohe Fruchtzuckergehalt in Säften macht die Kur auf Dauer eher ungesund. Zudem wurde bereits ein Fall bekannt, bei dem eine sechswöchige Saftkur zu einem Nierenversagen führte. Also: sprengen Sie bei einer Saftkur den zeitlichen Rahmen nicht und achten Sie auf die Signale, die Ihr Körper Ihnen gibt. Auch sorgen Saftkuren in einigen Fällen für eine Normalisierung von schädlichem Essverhalten und stehen somit zumindest teilweise im Zusammenhang mit Essstörungen. Wer im Übrigen bereits im Vorhinein von Saftkuren absehen sollte, sind Schwangere und Stillende.
Hat die Saftkur dennoch Vorteile?
Dass Saftkuren angeblich Giftstoffe aus dem Körper ausschwemmen sollen, ist übrigens bisher nicht wissenschaftlich belegt. Immerhin, einige Vorteile haben Saftkuren dennoch: als Möglichkeit, um schnell ein paar Pfunde zu verlieren, funktionieren sie. Auch können sie sich positiv auf die Bakterien im Darm auswirken und so Verdauung und Stoffwechsel ankurbeln - auch das ist hilfreich, um Gewicht zu verlieren. Probanden zeigten in Studien nach einer Drei-Tage-Saftkur zudem ein erhöhtes generelles Wohlbefinden. Das Fazit: nach der Saftkur bleibt ein fader Geschmack. Die Risiken für die Gesundheit sind hoch, die Vorteile eher gering und von zu kurzer Dauer. Die Experten empfehlen zum Abspecken eher eine mediterrane Ernährung.
Verwendete Quellen:
- Bóna E, Forgács A, Túry F. A léböjtkúrák és az atípusos evészavarok lehetséges kapcsolata. Kvalitatív előtanulmány [Potential relationship between juice cleanse diets and eating disorders. A qualitative pilot study]. Orv Hetil. 2018 Jul;159(28):1153-1157. Hungarian. doi: 10.1556/650.2018.31090. PMID: 29983105.
- Lien, Y. H. (2013). Juicing is not all juicy. The American Journal Of Medicine, 126(9), 755–756. https://doi.org/10.1016/j.amjmed.2013.04.007
- Henning, S. M., Yang, J., Shao, P., Lee, R. P., Huang, J., Ly, A., Hsu, M., Lu, Q. Y., Thames, G., Heber, D., & Li, Z. (2017). Health benefit of vegetable/fruit juice-based diet: Role of microbiome. Scientific reports, 7(1), 2167. https://doi.org/10.1038/s41598-017-02200-6
- Finicelli, M., Di Salle, A., Galderisi, U., & Peluso, G. (2022). The Mediterranean Diet: An Update of the Clinical Trials. Nutrients, 14(14), 2956. https://doi.org/10.3390/nu14142956
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