
Die FDP-Bundestagsfraktion sieht Forderungen nach einer Streichung der Lohnfortzahlung für Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag kritisch. In einem Positionspapier sprechen sich die Liberalen dagegen für einen Bonus aus, den Arbeitgeber für jeden Kalendermonat ohne Krankmeldung steuer- und abgabenfrei und zusätzlich zum Grundgehalt gewähren könnten.
Insgesamt könne ein maximaler Freibetrag für derartige Boni beispielsweise bei 3.000 Euro pro Kalenderjahr liegen, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Und: "Vorzugswürdig gegenüber einer de-facto Bestrafung einer Krankmeldung erscheinen positive
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Anreize für Nicht-Krankmeldungen."
Allianz-Chef Oliver Bäte hatte vorgeschlagen, den Karenztag wieder einzuführen. So würden Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen. Bäte hat damit eine Debatte über den Krankenstand in Deutschland angestoßen. Dieser liegt statistisch im internationalen Vergleich hoch. In der Bundesrepublik gilt - anders als in einigen anderen Ländern - seit Jahrzehnten die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag.
Ökonomen und Verbände warnen vor den volkswirtschaftlichen Folgen des hohen Krankenstands in Deutschland. So führe dieser zu geringerem Wirtschaftswachstum und höheren Ausgaben der Sozialversicherungen. Wirtschaftsexperten reagieren aber auch skeptisch auf den Vorschlag, Beschäftigten für den ersten Krankentag die Lohnfortzahlung zu streichen. Sie verweisen auch auf mögliche Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen.
FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle warnte davor, Arbeitnehmern pauschal Antriebslosigkeit oder gar Faulheit zu unterstellen. "Unabhängig vom Einzelfall ist der Krankenstand in Deutschland aber zu hoch", sagte er. Anreizmodelle seien besser geeignet, als sofort Lohnkürzungen in Betracht zu ziehen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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