Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitteilt, gibt es beim Arzneimittel VEPESID® K 50 MG Lieferengpässe. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de.
Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch VEPESID® K 50 MG ist aktuell betroffen.
Produktionsprobleme bei VEPESID® K 50 MG
Aktuell ist die Benachrichtigung über den Lieferengpass des Medikaments von Cheplapharm Arzneimittel GmbH für den Zeitraum vom 18.12.2024 bis zum 15.02.2025 in Kraft. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für VEPESID® K 50 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Vepesid K 50 mg, Weichkapsel vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Kaufen Sie keine Produkte ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal.
Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass Medikamente nicht rechtzeitig geliefert werden können. So können neben Produktionsproblemen auch regulatorische Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. behördliche Zulassungen und Kontrollen, die die Produktion und Lieferung verzögern. Für VEPESID® K 50 MG sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich. Desweiteren ergänzt das Bundesinstitut dazu: "shortage of API".
VEPESID® K 50 MG: Die Details zum Medikament
Bei VEPESID® K 50 MG handelt es sich um ein verschreibungpflichtiges Arzeimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Etoposid von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Bösartige Neubildung des Ovars
- Non-Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet
- Bösartige Neubildung: Hoden, nicht näher bezeichnet
- Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet
- Bösartige Neubildung: Bronchus oder Lunge, nicht näher bezeichnet
- Akute myeloblastische Leukämie [AML]: Ohne Angabe einer kompletten Remission
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Eine Weichkapsel enthält 50 mg Etoposid als Wirkstoff.
- Etoposid gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Zytostatika bezeichnet werden und zur Behandlung von Krebserkrankungen angewendet werden.
- Es wird zur Behandlung bestimmter Krebserkrankungen bei Erwachsenen angewendet:
- Hodenkrebs
- Kleinzelliger Lungenkrebs
- Blutkrebs (akute myeloische Leukämie)
- Tumor im lymphatischen System (Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom)
- Ovarialkarzinom
- Den genauen Grund, warum Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben wurden, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.
Medikament | VEPESID® K 50 MG |
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Hersteller | Cheplapharm Arzneimittel GmbH |
PZN | 03724336 |
Wirkstoff | Etoposid |
Gültigkeitszeitraum | 18.12.2024 bis 15.02.2025 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Vepesid K 50 mg, Weichkapsel |
Begründung für den Lieferengpass | Produktionsproblem |
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Wann ist das Medikament wieder verfügbar?
Da der Engpass im Fall VEPESID® K 50 MG möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.
Die Apotheken stehen derzeit vor besonderen Herausforderungen und setzen alles daran, Lösungen zu finden, wenn ein bestimmtes Medikament knapp ist. Für Personen, die auf Langzeitmedikation angewiesen sind, ist es entscheidend, frühzeitig nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, das Rezept rechtzeitig in der Arztpraxis abzuholen und in der Apotheke vorzulegen, solange die aktuelle Medikation noch ausreicht. Auf diese Weise bleibt der Apotheke genügend Zeit, um das benötigte Medikament zu beschaffen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, Medikamente nicht in übermäßigen Mengen zu horten, da dies die Engpässe noch verschärfen kann.
Schon seit einer Weile wird versucht, die Problematik der Arzneimittellieferengpässe einzuschränken. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, das Problem der Lieferengpässe einzudämmen. Dieses sieht der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vor und beinhaltet Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 19.12.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
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