In Bayern ist bei mehreren Personen eine Hasenpest-Infektion nachgewiesen worden. Was den Erreger Francisella tularensis so gefährlich macht, welche Symptome auf eine Tularämie hindeuten und wie man eine Hasenpest-Ansteckung vermeidet, wird hier verraten.
- Mehrere Hasenpest-Infektionen in Bayern gemeldet
- Tularämie-Symptome im Überblick: Diese Warnzeichen deuten auf eine Hasenpest-Erkrankung hin
- Erreger Francisella tularensis kann bei Kontakt mit Wildtieren auf den Menschen übertragen werden
Von Erregern wie dem Coronavirus, der Schweinegrippe, Tollwut, Borreliose oder der Vogelgrippe haben die meisten vermutlich bereits gehört oder bisweilen sogar persönlich damit Bekanntschaft gemacht - nun kursiert ein neuer Erreger, der aus dem Tierreich auf den Menschen überspringen und Infektionen verursachen kann, die unbehandelt tödlich enden können. Die Rede ist von Tularämie, einer Krankheit, die von einem Bakterium namens Francisella tularensis verursacht wird und landläufig auch als Hasenpest bekannt ist.
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Hasenpest-Alarm in Bayern: Mehrere Tularämie-Fälle im November 2024 gemeldet
Als besonders gefährdet für eine Ansteckung mit der Hasenpest gelten Jägerinnen und Jäger, die qua Ausübung ihrer Tätigkeit häufig mit erlegten Wildtieren in Kontakt kommen. Die Experten für Infektionskrankheiten vom Robert-Koch-Institut verzeichnen einen stetigen Anstieg der gemeldeten Hasenpest-Fälle. Ende November 2024 wurde nun bekannt, dass sich drei Jäger aus Bayern mit Tularämie angesteckt haben.
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Vermutlich gehe die Ansteckung auf erlegte Hasen zurück, teilte das zuständige Landratsamt Donau-Ries mit. Es hatte nach dem Nachweis der bakteriellen Infektion bei mehreren toten Feldhasen in dem Landkreis schon Anfang 2024 geraten, auf die Hasenjagd zu verzichten.
Warnung vor Hasenpest: Wie können sich Menschen mit Francisella tularensis anstecken?
Menschen infizieren sich vor allem bei Kontakt mit erkrankten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern mit dem Bakterium Francisella tularensis infiziert sind. Auch Ansteckungen nach dem Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch oder Wasser, über Stiche infizierter Insekten oder Zecken sowie durch kontaminierte Stäube und Aerosole seien möglich, teilte das Landratsamt mit. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bisher nicht bekannt.
Tularämie in Deutschland: RKI meldet immer mehr nachgewiesene Infektionen
Die Zahl der diagnostizierten und gemeldeten Tularämie-Fälle beim Menschen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, hieß es vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Die Gründe dafür seien nicht genau bekannt. "Ein Teil ist bestimmt durch vermehrte Aufmerksamkeit und Diagnostik zu erklären, aber auch ein zunehmendes Vorkommen des Erregers in der Umwelt - zum Beispiel durch periodisch auftretende Vermehrungen von Nagetieren - ist denkbar."
Hasenpest auf dem Vormarsch: Diese Symptome deuten auf eine Tularämie-Infektion hin
In diesem Jahr wurden nach RKI-Daten bundesweit bereits mehr als 180 Nachweise (Stand 27.11.) bei Menschen erfasst, die meisten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46). Typische Symptome sind demnach zunächst unspezifische grippale Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost und Kopf- und Gliederschmerzen, später spezifischere Symptome wie ein Geschwür an der Eintrittsstelle und eine ausgeprägte Lymphknotenschwellung. Bei Aufnahme des Erregers über die Atemwege kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Unbehandelt kann die Erkrankung in seltenen Fällen tödlich verlaufen. Die Infektion lässt sich mit Antibiotika bekämpfen, ein in Deutschland zugelassener Impfstoff für den Menschen steht bisher nicht zur Verfügung.
Hasenpest-Ansteckung auch bei Kontakt mit anderen Wildtieren möglich
Dem RKI zufolge handelt es sich um einen Erreger mit extrem breitem Wirtsspektrum, der vor allem verschiedene Nagetiere wie Mäuse, Wühlmäuse und Ratten sowie hasenartige Tiere wie Feldhase und Kaninchen, aber auch Wildwiederkäuer, Fleischfresser und sogar Vögel infiziert. In Mitteleuropa gelte der Feldhase als Hauptquelle der Übertragung der Tularämie auf den Menschen.
So vermeidet man Infektionen mit dem Hasenpest-Erreger - Vorsicht beim Gassigehen mit Hunden
Das Landratsamts Donau-Ries rät dazu, tote oder kranke Feldhasen nicht zu berühren. Auch Hunde sollten ferngehalten werden. Diese könnten zwar nicht erkranken, die Bakterien aber auf den Menschen übertragen.
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loc/news.de/dpa
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