Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits im Jahr 2024 mitteilte, gibt es anhaltend auch beim Arzneimittel NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML Lieferengpässe. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML ist aktuell betroffen.
Probleme in der Produktion bei NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML
Aktuell ist die Benachrichtigung über den Lieferengpass des Medikaments von Desitin Arzneimittel GmbH für den Zeitraum vom 15.11.2024 bis zum 31.03.2026 in Kraft. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb kritisch, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Ein alternativ wirkendes Präparat für NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. In jedem Fall kann es aber von Nutzen sein, in der Apotheke nach Alternativen zu suchen. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Auf die Suche nach Alternativen im Ausland sollte verzichtet werden.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Herstellerwechsel" angegeben wird. Desweiteren ergänzt das Bundesinstitut dazu: "n.a".
NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML: Die Details zum Medikament
Bei NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Levomepromazinhydrochlorid von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheiten verschrieben:
- Schmerz, nicht näher bezeichnet
- Sonstiger chronischer Schmerz
- Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose
- Ruhelosigkeit und Erregung
- Manische Episode, nicht näher bezeichnet
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel ist ein stark dämpfendes Neuroleptikum vom Phenothiazin-Typ (ein Arzneimittel zur Behandlung von Nerven- und Erregungsleiden) mit schmerzhemmenden Eigenschaften.
- Das Präparat wird angewendet bei:
- der Akutbehandlung schwerer psychomotorischer Unruhe- und Erregungszustände im Rahmen psychotischer Störungen
- akuten Erregungszuständen bei manischen Episoden
- der Behandlung von schweren und / oder chronischen Schmerzen als Kombinationstherapie
- Die parenterale Anwendung von diesem Arzneimittel sollte nur unter stationären Behandlungsbedingungen erfolgen.
Medikament | NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML |
---|---|
Hersteller | Desitin Arzneimittel GmbH |
PZN | 00720906 |
Wirkstoff | Levomepromazinhydrochlorid |
Gültigkeitszeitraum | 15.11.2024 bis 31.03.2026 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | Herstellerwechsel |
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Verfügbarkeit und Ausblick
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall NEUROCIL® AMPULLEN 25 MG/ML ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar.
Immer wieder gibt es Vorschläge, um die Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu reduzieren. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Ampel im Juli 2023 hat auch Brüssel im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Das vorrangige Ziel ist die Verlagerung der Produktion nach Europa. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 25.11.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
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