Wer tagsüber ständig müde ist, sollte besonders achtsam sein. Eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen Tagesmüdigkeit und Demenz herausgearbeitet. Welche Anzeichen es gibt.
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- Studie stellt Zusammenhang zwischen Müdigkeit und Demenz her
Es sind vor allem ältere Menschen, die bei ständiger Schläfrigkeit am Tag Gefahr einer sogenannten "Prä-Demenz" laufen, einer Vorstufe von Demenz. Das hat eine Studiegezeigt, die unlängst in der Fachzeitschrift "Neurology" veröffentlicht wurde. Darin fanden Forschende heraus, dass Menschen mit zunehmender Tagesmüdigkeit und Motivationsfähigkeit eher am sogenannten "motorisch kognitiven Risikosyndrom" leiden, ein Symptom, welches der Vorstufe von Demenz, der sogenannten "Prä-Demenz" zugeordnet wird.
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Was ist das motorisch kognitive Risikosyndrom?
Das motorisch-kognitive Risikosyndrom, kurz MCR, bezeichnet Symptome wie eine verlangsamte Ganggeschwindigkeit sowie kognitive Einschränkungen. Im Vergleich zu gesunden älteren Menschen weisen Erwachsene mit MCR ein erhöhtes Demenz- sowie Sturz- und Mortalitätsrisiko auf.
Zusammenhang zwischen Gehgeschwindigkeit und Gedächtnisverlust untersucht
Die Studie, die rund 445 Teilnehmer:innen umfasste (Durchschnittsalter 76 Jahre), untersuchte ausschließlich Personen, die bis dato nicht an Demenz litten. Sie wurden zu ihren Gedächtnisproblemen befragt. Zudem wurde ihre Gehgeschwindigkeit über drei Jahre lang auf dem Laufband getestet. Ebenfalls ein Teilaspekt der Studie: Die Schlafgewohnheiten der Studienteilnehmer:innen. Werden die Teilnehmer:innen mitten in der Nacht wach, können sie innerhalb von 30 Minuten einschlafen, ist ihnen häufig heiß oder kalt - die Schlafroutine wurde intensiv untersucht.
Wann leidet man an Tagesmüdigkeit?
Als Indikatoren dafür, wann man an Tagesmüdigkeit leidet, machten die Forschenden folgende Indizien aus:
- Wie oft hat ein:e Teilnehmer:in Probleme beim Autofahren?
- Kämpft die Person beim Essen oder bei sozialen Aktivitäten damit, wach zu bleiben?
- Wie groß ist die Begeisterungsfähigkeit für interessante Dinge?
Personen mit Tagesmüdigkeit entwickeln häufiger Vorstufe von Demenz
Die Ergebnisse der Studie stellten klar heraus: Von den Teilnehmer:innen, die mit übermäßiger Tagesmüdigkeit zu kämpfen hatten, entwickelten 35,5 Prozent im Laufe der drei Jahre eine sogenannte "Prä-Demenz". Zum Vergleich: Bei Teilnehmer:innen ohne Probleme mit Tagesmüdigkeit waren es nur 6,7 Prozent.
Das niederschmetternde Ergebnis: tagesmüde Menschen im höheren Alter entwickeln dreimal häufiger eine Vorstufe von Demenz als Personen ohne dieses Problem. So eindeutig die Ergebnisse der Studie sind, gilt jedoch zu beachten: Bei der Teilnahme der Studie wurden die Schlafdaten von den Teilnehmer:innen selbst übermittelt. Hier kann es unter Umständen zu einer Datenungenauigkeit gekommen sein.
Quellen:
- Theobald, P., Herold, F., Gronwald, T., & Müller, N. G. (2023). Motor-kognitives Risikosyndrom–Weichenstellung für die Demenzprävention?. Der Nervenarzt, 94(10), 944-950.
- Carvalho, D. Z., St Louis, E. K., Knopman, D. S., Boeve, B. F., Lowe, V. J., Roberts, R. O., ... & Vemuri, P. (2018). Association of excessive daytime sleepiness with longitudinal β-amyloid accumulation in elderly persons without dementia. JAMA neurology, 75(6), 672-680.
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ife/bua/news.de