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West-Nil-Virus in Deutschland: Heimtückische Infektionen auf dem Vormarsch - Experten alarmiert

Ein Stich einer winzigen Mücke genügt, um sich anzustecken: Das West-Nil-Virus wurde erst vor einigen Jahren in Deutschland erstmals nachgewiesen, nun ist der Erreger in der Bundesrepublik auf dem Vormarsch, wie aktuelle Infektionszahlen zeigen.

Der Stich einer einzigen infizierten Mücke genügt, um sich mit dem West-Nil-Virus anzustecken. (Foto) Suche
Der Stich einer einzigen infizierten Mücke genügt, um sich mit dem West-Nil-Virus anzustecken. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul
  • West-Nil-Virus breitet sich in Deutschland aus
  • Mindestens 26 Infektionen im Jahr 2024 in der Bundesrepublik nachgewiesen
  • Tests bei Blutspendern decken einen Teil der West-Nil-Virus-Fälle auf

Es ist eine Entwicklung, die Experten beunruhigt: Durch den Stich einer heimischen Mücke haben sich in Deutschland im Jahr 2024 bereits mindestens 26 Menschen mit dem West-Nil-Virus infiziert. In 13 Fällen wurden die Infektionen laut Robert Koch-Institut (RKI) bei Blutspendern festgestellt, die keine Krankheitssymptome aufwiesen. Vier der erfassten Infizierten erkrankten schwer. 2023 waren dem RKI sieben von heimischen Mücken übertragene West-Nil-Infektionen und im Jahr zuvor 17 Infektionen gemeldet worden.

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Die meisten Infektionen wurden für Sachsen (7), Sachsen-Anhalt (6) und Berlin (5) erfasst. Meldungen gab es darüber hinaus auch aus Brandenburg (3), Schleswig-Holstein (2) und je eine aus Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wobei sich die Person aus NRW laut RKI vermutlich in Hamburg infiziert hat.

Was ist das West-Nil-Virus und wie wird es übertragen?

  • Das West-Nil-Virus (WNV) stammt ursprünglich aus Afrika, wie es beim Friedrich-Loeffler-Institut heißt.
  • Es wurde demnach erstmals 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda festgestellt, in Europa trat es Anfang der 1960er Jahre in Frankreich erstmals auf.
  • In Deutschland wurde im August 2018 erstmals ein mit dem Erreger infizierter Vogel gefunden.
  • 2019 hatte das RKI erstmals Infektionen bei Menschen erfasst, die auf eine Übertragung durch heimische Mücken zurückgingen.
  • Laut RKI wird das Virus hauptsächlich von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. An Vögeln infizierte Mücken könnten das Virus aber auch auf Menschen und andere Säugetiere übertragen, vor allem Pferde.
  • Die deutschlandweit verbreiteten Culex-Mücken gelten demnach als Hauptüberträger.
  • Schwerere und tödliche Verläufe des West-Nil-Fiebers betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu solchen schweren neuroinvasiven Erkrankungen.

West-Nil-Virus auf dem Vormarsch: Hohe Dunkelziffer bei der Fallzahl

Generell gibt es beim West-Nil-Virus eine sehr hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Bei knapp 20 Prozent gibt es dem RKI zufolge milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag - auch sie bleiben häufig unbeachtet.

Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen das West-Nil-Virus: Blutspender werden verstärkt getestet

In den ersten Jahren, in denen das Virus hierzulande nachgewiesen wurde, seien Blutspender noch nicht so umfassend getestet worden wie inzwischen, hieß es vom RKI zur Einschätzung der Meldezahlen. Höhere Fallzahlen in den späteren Jahren seien teilweise auf die verstärkte Testung zurückzuführen.

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Im Spätsommer 2019 waren dem RKI zufolge erste durch heimische Mücken übertragene West-Nil-Virus-Infektionen in Ostdeutschland bekanntgeworden (insgesamt 5). Auch in den darauffolgenden Jahren wurden in den Sommer- und Herbstmonaten Infektionen in Ostdeutschland (Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) gemeldet. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen im Zuge des Klimawandels steigen werden.

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/news.de/dpa

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