
- Symptome einer Tuberkulose
- Weniger Tuberkulosefälle, auch in Deutschland
- So hoch ist das Infektionsrisiko
Tuberkulose beschäftigt Mediziner:innen und Forscher:innen seit tausenden Jahren. Bis heute wird gegen die Krankheit gekämpft, doch es ist noch ein langer Weg. Der Welttuberkulosetag will am 24. März auf die schlimme Infektionskrankheit aufmerksam machen.
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Diese Symptome deuten auf eine Tuberkulose
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht und betrifft überwiegend die Lunge. Die Infektion kann aber jedes Organ betreffen. Patient:innen schwinden sichtlich dahin, nicht ohne Grund wird Tbc auch als Schwindsucht bezeichnet. Die Krankheit ist ansteckend, weil infizierte Menschen beim Husten und Niesen Erreger ausscheiden. Nicht jeder oder jede Patient:in infiziert andere. Ohne Behandlung stirbt nach WHO-Angaben etwa die Hälfte der Infizierten. Mit einer vier- bis sechsmonatigen Behandlung können rund 85 Prozent der Menschen geheilt werden. Die Therapie erweist sich oft als schwierig, weil sich Resistenzen gegen die Erreger entwickeln können. Es ist daher wichtig, die Behandlung nicht abzubrechen, auch wenn keine Symptome mehr auftreten, rät das Portal "gesund.bund.de".
Folgende Symptome sind typisch für Tuberkulose:
- Husten mit blutigem Auswurf
- Nachtschweiß
- Gewichtsverlust
- Atemlosigkeit
Keine Impfung gegen Tuberkulose
Gegen eine Infektion gibt es noch keinen wirksamen Impfstoff. Gegen schwere Verläufe bei Säuglingen und Kleinkindern wird die BCG-Impfung verabreicht, die aber aufgrund von möglichen Nebenwirkungen seit 1998 in Deutschland nicht mehr empfohlen wird. Besonders gefährdet sind Menschen in Risikogebieten oder nach einer Infektion. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann Tuberkulose begünstigen.
Kampf gegen Tuberkulose: So tödlich ist die Krankheit immer noch
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit weniger Menschen an Tuberkulose (TB) gestorben als im Jahr davor. Die Zahl der Menschen, die neu erkrankten, stieg demnach nur leicht. Das sei ermutigend, aber die Ziele der Weltgemeinschaft, die Tuberkulose-Epidemie bis 2030 weltweit weitgehend zu beenden, würden so nicht erreicht.
TB dürfte 2023 mit großer Wahrscheinlichkeit wieder die häufigste Todesursache bei den Infektionskrankheiten gewesen sein, hieß es von der WHO. Zwischenzeitlich war das Covid-19. "Die wichtige Botschaft des Berichts: Wenn wir konsequent handeln, können wir TB beenden", sagte Peter Sands, Leiter des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Es sei aber mehr Geld nötig für Test- und Behandlungsprogramme.
Geringer Rückgang der Infektionen
Ziel war es, die Todesfälle von 2015 bis 2025 um 75 Prozent zu senken. Bis 2023 lag der Rückgang aber erst bei 23 Prozent. Die Häufigkeit - wie viele von 100.000 Menschen neu erkranken - sollte bis 2025 um 50 Prozent fallen. 2023 lag der Wert jedoch erst bei 8,3 Prozent. Die besten Werte erzielten dabei die Europa-Region mit minus 27 Prozent und Afrika mit minus 24 Prozent. Die Ukraine gehört zu den stark belasteten Ländern in Europa.
Insgesamt erkrankten 2023 weltweit 10,8 Millionen Menschen an Tuberkulose, nach 10,7 Millionen im Jahr davor. Mehr als die Hälfte der Fälle (56 Prozent) entfiel auf fünf Länder: Indien, Indonesien, China, die Philippinen und Pakistan. Die Zahl der Todesfälle sank weltweit von 1,32 auf 1,25 Millionen.
So hoch sind die Tuberkulosefälle in Deutschland
In Deutschland kostete Tuberkulose bis nach dem 2. Weltkrieg viele Menschen das Leben. Durch eine verbesserte medizinische Versorgung und Hygiene sanken die Infektionszahlen. Heute sind Fälle eher selten. Das Robert-Koch-Institut(RKI) berichtet 2023 von 4.481 registrierten Tuberkulosefällen in der Bundesrepublik.Nach Angaben des RKI wurden in diesem Jahr bis zum 19. März 816 TB-Fälle in Deutschland gemeldet. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 912.
Kampf gegen Tuberkulose: Experten sehen Trumps Förderstopp gefährlich
Der drastische Einbruch bei Entwicklungshilfegeldern bedroht den Erfolg im Kampf gegen die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. An Tuberkulose (TB) sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr noch etwa 1,5 Millionen Menschen. 79 Millionen Menschenleben wurden durch frühe Diagnose und Behandlung seit dem Jahr 2000 gerettet - aber ohne weiteres Geld sehe es für die ärmsten Länder düster aus, berichtete die WHO zum Welttuberkulosetag. Durch die weltweite Mobilität ist das eine Gefahr für alle Länder, warnen Gesundheitsexperten.
Unter anderem haben die USA Milliarden Dollar an verschiedenen Hilfsgeldern eingefroren. Aber auch andere Länder wie Großbritannien im Jahr 2025 und Deutschland im Jahr 2024 haben Einsparungen in der Entwicklungshilfe angekündigt.
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