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Ashwaganda: Anti-Stress-Mittel oder Leber-Risiko? So gesund ist die Heilpflanze wirklich

Ashwaganda gilt als Trend-Präparat. Der Heilpflanze werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Ist die Schlafbeere wirklich so gesund? Das sagt die Wissenschaft.

Ashwaganda gilt als gesunde Pflanze. Ein Blick auf Studien zeigt, wie wirksam sie wirklich ist. (Foto) Suche
Ashwaganda gilt als gesunde Pflanze. Ein Blick auf Studien zeigt, wie wirksam sie wirklich ist. Bild: Adobe Stock/ Govind

Besser schlafen und weniger Stress: Dagegen sollen Nahrungsergänzungsmittel mit Ashwaganda helfen. Doch unterstützt die Heilpflanze wirklich das gesundheitliche Wohlbefinden?

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Was ist Ashwaganda?

Ashwaganda stammt aus Indien. Sie trägt viele Namen: Schlafbeere, Indischer Ginseng, Indische Winterkirsche oder Vitania sluggard (Withania somnifera). In der ayurvedischen Medizin wird seit der Antike auf Ashwagandas mutmaßliche Wirkungen gesetzt. Sie wurde in Indien beispielsweise wegen ihrer angeblich harntreibenden oder kräftigenden Wirkung eingesetzt. Zudem wurde sie als Narkosemittel oder Aphrodisiakum verwendet. Ashwaganda enthält die Pflanzenstoffe Witanolide und Alkaloide, die gesundheitliche Vorteile mit sich bringen sollen.

Anti-Stress-Mittel? Dagegen soll die Schlafbeere wirken

Ashwaganda werden unter anderem antientzündliche, beruhigende oder antimikrobielle Wirkungen zugeschrieben. Zudem soll sie gegen Schlafstörungen und Angstzustände wirken und sogar die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Mittlerweile hält Ashwaganda Einzug in westliche Welt. Hersteller verkaufen Ashwaganda als Pulver, Tabletten oder Tee. Es ist ein sogenanntes "Botanical". Das bedeutet: Dieser Pflanzenstoff wird Nahrungsergänzungsmitteln oft zugesetzt. Zur Herstellung werden Wurzeln oder Pflanzenteile verwendet, manchmal auch beides.

Wie gesund ist Ashwaganda?

In den letzten Jahren haben sich Forscher mit der Pflanze beschäftigt. In den Studien untersuchten sie zahlreiche Wirkungen auf die menschliche Gesundheit. Doch es gibt einen Haken: Einen eindeutigen Zusammenhang, dass Ashwaganda zum Beispiel gegen Angstzustände wirkt, gibt es nicht. Forscher betonen in Studien auch, dass noch weitere Studien notwendig sind. Bislang gibt es nur eine kleine Auswahl an Studien in der Humanmedizin.

In der Forschung fehlt ein entscheidender Aspekt: Die Wirkung von Ashwaganda ist in der Humanmedizin nicht eindeutig belegt. Es gibt nur wenige Studien dazu. Sie geben auch keine Auskunft darüber, inwieweit die Wirkung auf die Menge der in den Produkten enthaltenen Stoffe zurückzuführen ist. Denn: es ist unklar, wie die Zusammensetzung genau aussieht. Das wiederum kann die Wirkung beeinflussen.

Verbraucherzentrale warnt vor Ashwaganda-Präparaten

Die Studien über Ashwaganda lassen auch Hinweise auf Nebenwirkungen vermissen. Dafür gebe es seit 2017 Berichte über mögliche negative Wirkungen, die auf die Nahrungsergänzungsmittel mit der Pflanze zurückzuführen sein können, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung" (BfR). Sie können sich auf den Blutzucker- und Cortisolspiegel, das Immunsystem sowie Schilddrüsen- oder Sexualhormone auswirken. Es wurden folgende Symptome nach der Einnahme berichtet:

  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Benommenheit
  • Hautausschläge
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Schläfrigkeit
  • Leberschäden oder sogar Leberversagen

Aufgrund der Nebenwirkungen warnen das BfR und die Verbraucherzentralen Bayern und Sachsen-Anhalt vor den Mitteln. Bereits 2012 gab das BfR eine Warnung heraus. Gerade die möglichen Leberschäden besorgen die Bundesbehörde. Aufgrund der derzeitigen Datenlage rät das BfR Kindern, Schwangeren, Stillenden und Personen mit einer bestehenden oder früheren Erkrankung sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem Ashwaganda nicht einzunehmen. Zudem kann es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten wie Antibiotika, Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel (Antidiabetika) regulieren oder das Immunsystem (Immunsuppressiva) herunterregeln sowie blutdrucksenkenden Mitteln kommen. Eine genaue tägliche Einnahmemenge gibt das Amt nicht heraus. "Eine abschließende Risikobewertung und präzisere Aussagen zu gesundheitlichen Risiken lässt die Datenlage derzeit allerdings nicht zu", heißt es dazu in einer Erklärung des BfR. Sie raten deshalb allgemein:

  • "Basierend auf den bisher veröffentlichten Risikobewertungen sowie den international registrierten Fallberichten empfehlen das BfR und andere europäische Behörden, keine Ashwagandha-haltigen Präparate einzunehmen."

Was es noch zu bedenken gibt: Diese Präparate unterlaufen keinem Zulassungsprozess wie Arzneimittel. Nahrungsmittel fallen unter Lebensmittel. Deshalb dürfen sie auch keine pharmakologische Wirkung haben. Hersteller, Importeure und Anbieter sind deshalb für die Überprüfung verantwortlich. Das bedeutet auch, dass eigentlich nicht für deren Wirkung geworben werden darf. Es gibt eine Ausnahme: Wenn die Präparate Vitamine oder Mineralstoffe enthalten, dürfen Hersteller in der Werbung von einer Wirkung sprechen, schreibt die Verbraucherzentrale.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

Verwendete Quellen:

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