Erstellt von - Uhr

Lieferengpass bei ETO-GRY® 20 MG/ML: Wie lange wird das Medikament nicht lieferbar sein?

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits im Jahr 2024 mitteilte, gibt es anhaltend auch beim Medikament ETO-GRY® 20 MG/ML Lieferengpässe. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: Adobe Stock / benjaminnolte

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Davon betroffen ist aktuell auch ETO-GRY® 20 MG/ML.

Produktionsprobleme bei ETO-GRY® 20 MG/ML

Die Benachrichtigung über den Lieferengpass für das Medikament der Firma Teva GmbH gilt derzeit für den Zeitraum vom 01.09.2024 bis zum 15.11.2024. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb delikat, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für ETO-GRY® 20 MG/ML wird jedoch vom Bundesinstitut Eto-Gry 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall muss beachtet werden: Auf die Suche nach Alternativen im Ausland sollte verzichtet werden.

Es gibt verschiedene Ursachen für Knappheiten bei der Versorgung mit Medikamenten: Von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis hin zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch ist die hauptsächliche Wurzel des Problems darin zu finden, dass für die meisten Wirkstoffe nur noch eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Hauptsitz in China und Indien haben, was oft weit entfernt ist. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird.

ETO-GRY® 20 MG/ML: Die Details zum Medikament

ETO-GRY® 20 MG/ML ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Etoposid von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Akute myeloblastische Leukämie [AML]: Ohne Angabe einer kompletten Remission
  • Non-Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet
  • Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens: Plazenta
  • Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung: Bronchus oder Lunge, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung des Ovars
  • Bösartige Neubildung: Hoden, nicht näher bezeichnet
MedikamentETO-GRY® 20 MG/ML
HerstellerTEVA GmbH
PZN00753892
WirkstoffEtoposid
Gültigkeitszeitraum01.09.2024 bis 15.11.2024
relevant im Krankenhausja
AlternativpräparatEto-Gry 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

Lesen Sie auch bei uns:
Lieferengpass bei CINACALCET MYLAN: Wie steht es um die Verfügbarkeit des Medikaments?
Lieferengpass bei CINACALCET MYLAN 30 MG: Darum ist das Arzneimittel aktuell knapp

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall ETO-GRY® 20 MG/ML aufgrund des anhaltenden Engpasses.

Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden.
Schon seit längerem gab es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gibt es inzwischen Gesetze und Strategiepapiere. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Wir werden sehen, wie sich die Umsetzung der neuen Regelungen auf das Problem auswirkt.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 11.09.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.