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Lieferengpass bei AZITHROMYCIN ABZ 500MG: Wie lange wird das Medikament nicht lieferbar sein?

Zuletzt wurde im Jahr 2024 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Änderungsmitteilung herausgegeben, die sich auf die Angaben zum Lieferengpass beim Medikament AZITHROMYCIN ABZ 500MG bezieht. Bereits am 22.07.2024 war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Schwierigkeiten gibt. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: AdobeStock_Jürgen Fälchle

Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Das gilt aktuell auch für AZITHROMYCIN ABZ 500MG.

Details zum Lieferengpass beim Medikament AZITHROMYCIN ABZ 500MG

Die Mitteilung über den Lieferengpass für das Medikament, verkauft von AbZ-Pharma GmbH (D), bleibt für den Zeitraum vom 15.07.2024 bis zum 15.09.2024 aufrechterhalten. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für AZITHROMYCIN ABZ 500MG wird jedoch vom Bundesinstitut Azithromycin-ratiopharm 250mg Filmtabletten vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Es wird ausdrücklich davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.

Eine Schlüsselentwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, die Problematik von Lieferengpässen zu verschärfen. Auf der einen Seite haben Rabattverträge, die zwischen den Krankenkassen und Pharmaunternehmen geschlossen wurden, zu Preissenkungen bei Arzneimitteln geführt, insbesondere bei Generika (wirkstoffgleiche Kopien). Dies ist vorteilhaft für die Patienten, hat jedoch zur Folge, dass Pharmaunternehmen, die ihre Medikamente in Deutschland vertreiben, bestrebt sind, die Wirkstoffe zu günstigsten Konditionen zu beschaffen, was oft in China oder Indien geschieht. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit.

AZITHROMYCIN ABZ 500MG: Die Details zum Arzneimittel

AZITHROMYCIN ABZ 500MG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Azithromycin-Dihydrat von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Erkrankungen verschrieben:

  • Akute Pharyngitis, nicht näher bezeichnet
  • Akute Sinusitis, nicht näher bezeichnet
  • Akute Tonsillitis, nicht näher bezeichnet
  • Chlamydieninfektion des unteren Urogenitaltraktes
  • Otitis media, nicht näher bezeichnet
  • Pneumonie, nicht näher bezeichnet
  • Erysipel [Wundrose]
MedikamentAZITHROMYCIN ABZ 500MG
HerstellerAbZ-Pharma GmbH - Geschäftsanschrift -
PZN01065622
WirkstoffAzithromycin-Dihydrat
Gültigkeitszeitraum15.07.2024 bis 15.09.2024
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatAzithromycin-ratiopharm 250mg Filmtabletten
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

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Verfügbarkeit und Ausblick

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall AZITHROMYCIN ABZ 500MG unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden.
Immer wieder gibt es Vorschläge, um die Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu reduzieren. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gibt es inzwischen Gesetze und Strategiepapiere. Die oberste Priorität liegt auf der Rückverlagerung der Produktion nach Europa. Es bleibt zu beobachten, welchen Einfluss die Umsetzung der neuen Vorschriften auf das Problem haben wird.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 21.08.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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