Für viele Menschen gehört Mundspülung zur täglichen Körperhygiene. Doch Wissenschaftler warnen nun vor negativen Folgen für die Gesundheit. Eine Studie offenbart einen möglichen Zusammenhang mit Krebserkrankungen.
- Studie offenbart Zusammenhang zwischen alkoholhaltigen Mundspülungen und Krebserkrankungen
- Alkoholhaltige Mundspülungen zerstören das Mikrobiom im Mundraum
- Experten raten von alkoholhaltigen Mundwässern ab
Für viele Menschen gehört Mundwasser zur täglichen Mund- und Zahnpflege. Doch eine aktuelle Studie hat nun herausgefunden, dass die Verwendung möglicherweise krebserregend sein kann.
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Ist alkoholhaltiges Mundwasser krebserregend? Schockierende Studie veröffentlicht
Belgische Wissenschaftler haben untersucht, welche Auswirkungen die tägliche Anwendung eines alkoholhaltigen Mundwassers auf das Mikrobiom im Mund und Rachen haben. Im Fokus stand dabei die Mundspülung "Listerine Cool Mint".Die Studie wurde im "Journal of Medical Microbiology" veröffentlicht. "Listerine ist ein antibakterielles Mundwasser, das häufig zur Vorbeugung von Mundgesundheitsproblemen wie Zahnbelag und Zahnfleischentzündung verwendet wird", schreiben die Forscher vom Institut für Tropenmedizin in Antwerpen. Die Untersuchung hat ergeben, dass die tägliche Anwendung des Mundwassers die Zahl der Bakterienarten Fusobacterium nucleatum und Streptococcus anginosus erhöht. Diese werden unter anderem mit Speiseröhren- und Darmkrebs in Verbindung gebracht.
Zwar wurde in der Studie nur ein Produkt untersucht, jedoch gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch andere alkoholhaltige Mundspülungen eine ähnliche Wirkung haben könnten. Eine Studie mit nur einem Produkt könne jedoch nicht belegen, dass Mundwasser tatsächlich Krebs auslösen kann, sagt Zahnmedizinerin Zoe Brooks von der Universität Plymouth gegenüber der "Daily Mail".
Alkoholhaltiges Mundwasser zerstört Mikrobiom im Mund - Fatale Folgen für die menschliche Gesundheit
Außer Zweifel steht, dass alkoholhaltige und antiseptische Mundspülungen das Mikrobiom im Mund und Rachen zerstören. Sowohl "schlechte" als auch "gute" Bakterien werden dadurch abgetötet. Im Mundraum gibt es zahlreiche Bakterien, die unsere Gesundheit fördern. Bakterien auf der Zunge wandeln Nitrate aus der Nahrung in Nitrite um. Im Darm werden diese dann in Stickstoffmonoxid umgewandelt, was den Blutdruck niedrig hält. Eine Studie von US-Wissenschaftlern hat herausgefunden, dass Mundwasser, die das Antiseptikum Chlorhexidin enthalten, zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Eine weitere Studie fanden einen Zusammenhang zwischen der täglichen Verwendung von Mundspülungen und der Erkrankung an Diabetes Typ-2 sowie Sepsis heraus.
Experten raten von alkoholhaltiger Mundspülung ab
"Es gibt zwar Anlass zur Besorgnis, aber andererseits gibt es auch immer mehr Beweise dafür, dass Zahnfleischerkrankungen selbst mit unkontrolliertem Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen", sagt Brooks weiter. Zahnhygiene ist wichtig. Jedoch sollte man auf alkoholhaltige Mundspülungen verzichten und auf alkoholfreie Alternativen zurückgreifen. Bei Zahnfleischerkrankungen sollte man antiseptische Mundspülungen nur maximal fünf Tage verwenden.
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