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Folgen einer Coronavirus-Infektion: Arzt rät: Covid-Infizierte sollten ihre Augen untersuchen lassen

Forscher fanden jetzt heraus, dass das Virus die Netzhautbarriere von Covid-Infizierten durchdringen und somit Schäden begünstigen kann. Deshalb rät ein Arzt, dass sich alle, die sich mit dem Virus infizierten, vom Augenarzt untersuchen lassen.

Eine Infektion mit den neuartigen Coronaviren kann den Augen schaden (Symbolfoto). (Foto) Suche
Eine Infektion mit den neuartigen Coronaviren kann den Augen schaden (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock/ Alessandro Grandini
  • Laut einer neuen Studie können Coronaviren die Netzhautbarriere durchbrechen
  • Corona-Infizierte sollten zum Augenarzt gehen
  • Ergebnisse sollen helfen, vor schweren Folgen nach einer Coronavirus-Infektion zu schützen

Eine Infektion mit Coronaviren kann mehrere Organsysteme wie die Augen schädigen. Bislang gingen Forschende davon aus, dass der Erreger durch die Netzhautoberfläche in das Auge eindringt. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Die Viren können nach einer Infektion der Lunge die Netzhautbarriere durchbrechen, was gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann.

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Neue Studie: Coronavirus-Infektion kann Augen schädigen

Anhand eines Mausmodells haben Pawan Kumar Singh, Assistenzprofessor für Augenheilkunde und sein Team von der University of Missouri School of Medicine die Risiken beobachtet. Er sagt dazu in einer Mitteilung der Universität: "Früher konzentrierten sich die Forscher in erster Linie auf die Exposition der Augenoberfläche durch das Virus. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass SARS-CoV-2 bei einer systemischen Infektion nicht nur das Auge erreicht, sondern auch eine hyperinflammatorische Reaktion in der Netzhaut auslöst und den Zelltod in der Blut-Netzhaut-Schranke verursacht. Je länger Virusreste im Auge verbleiben, desto größer ist das Risiko einer Schädigung der Netzhaut." Diese Studie zeigt erstmals, dass Coronaviren nicht nur bei immungeschwächten Menschen die Netzhautbarriere durchbrechen können, sondern auch bei zuvor gesunden Menschen.

Bei ihren Untersuchungen kamen sie zu einem weiteren Ergebnis: Wenn die Spike-Antigene länger im Auge bleiben, können sie Netzhautarterien und -venen verschließen, ein sogenanntes retinales Mikroaneurysma herbeiführen sowie Gefäßleckagen begünstigen.

Augenarzt rät: Covid-19-Patienten sollten Augen untersuchen lassen

Aufgrund der Entdeckungen rät er allen Menschen, die Covid-19 hatten, ihre Augen und insbesondere ihre Netzhaut auf Veränderungen untersuchen zu lassen. "Selbst diejenigen, die asymptomatisch waren, könnten im Laufe der Zeit aufgrund von COVID-19-assoziierten Komplikationen Schäden an den Augen erleiden", sagte Singh.

Mit ihrer Forschung erhoffen sie sich bessere Hinweise, "wie dieses Virus die Blut-Netzhaut-Schranke durchbricht, und die damit verbundenen pathologischen Folgen zu erforschen, in der Hoffnung, die Entwicklung von Therapien zur Vorbeugung und Behandlung von COVID-19-induzierten Augenkomplikationen zu ermöglichen, bevor die Sehkraft eines Patienten beeinträchtigt wird", so Singh. Die Studie wurde im Fachjournal "PLOS Pathogens" veröffentlicht.

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/hos/news.de

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