Forscher haben in einer neuen Studie das Pandemiepotenzial für verschiedene Erreger benannt. Demnach könnte die Influenza die nächste tödliche Infektionskrankheit auf der ganzen Welt auslösen.
Das neuartige Coronavirus hat gezeigt, wie schnell ein Erreger eine Pandemie auslösen kann. Es soll nicht die letzte gewesen sein. Wissenschaftler:innen warnen bereits vor einem weiteren weltweiten Infektionsausbruch. Welcher Erreger wird dahinter stecken? Führende Forscher:innen gehen davon aus, dass die Influenza am wahrscheinlichsten in naher Zukunft die nächste Pandemie auslöst.
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Neue Studie: Influenza löst am wahrscheinlichsten die nächste Pandemie aus
Anhand einer internationalen Umfrage hat ein Forscherteam die Wahrscheinlichkeit ermittelt, welcher Erreger das höchste Pandemiepotenzial besitzt. Für ihre Studie befragten sie 187 renommierte Seuchenexpert:innen. 57 Prozent der befragten Wissenschaftler:innen sehen einen Grippevirusstamm als Ursache für die nächste weltweit auftretende tödliche Infektionskrankheit an. Dass die Influenza ein hohes Pandemiepotenzial besitzt, liege an der ständigen Weiterentwicklung des Virus', wie langfristige Forschungsergebnisse zeigten. Das erklärteJon Salmanton-García von der Universität Köln. "Jeden Winter taucht die Grippe auf. Man könnte diese Ausbrüche als kleine Pandemien bezeichnen. Sie sind mehr oder weniger unter Kontrolle, weil die verschiedenen Stämme, die sie verursachen, nicht virulent genug sind - aber das wird nicht unbedingt für immer der Fall sein", zitiert der "Guardian" Salmanton-García.
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Krankheit X, Coronavirus, Zika und Co.: Forscher ermitteln Pandemiepotenzial
Die Befragten sehen auch einen bislang unbekannten und plötzlich aufkommenden Erreger als Ursache. Das wird in der Forschung als Krankheit X bezeichnet. Diese sei mit 21 Prozent am wahrscheinlichsten. 15 Prozent benannten das Coronavirus als Auslöser. Andere Viren wieLassa, Nipah, Ebola und Zika Zika sind für nur ein bis zwei Prozent eine Gefahr für die globale Gesundheit. Alle Einzelheiten der Studie werden erst auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) am nächsten Wochenende in Barcelona vorgestellt.
Trotz des düsteren Berichtes betonten die Forscher:innen aber, dass bereits viele Impfstoffe gegen die meisten Influenzastämme entwickelt wurden, darunter auch gegen die Vogelgrippe (H5N1). Damit ist man bereits weiter als noch während der Corona-Pandemie, wo erst Impfstoffe hergestellt werden mussten. Wie wichtig es ist, sich und andere vor Ansteckungen zu schützen, ist bekannt. Während der Corona-Zeit achteten viele Menschen stärker auf den Infektionsschutz. Heute sei vieles davon vergessen, soSalmanton-García. "Die Menschen sind wieder dazu übergegangen, in die Hände zu husten und dann anderen Menschen die Hand zu geben. Das Tragen von Masken ist verschwunden. Wir kehren zu unseren alten schlechten Gewohnheiten zurück. Das werden wir vielleicht noch bereuen."
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bos/news.de
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