Nach dem Coronavirus könnte der Menschheit die nächste Pandemie drohen. Die Auswirkungen fallen womöglich schwer aus, weil die Welt nicht auf einen neuen Ausbruch vorbereitet ist. Davor warnt nun der WHO-Chef.
Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus' hat der Welt gezeigt, wie wichtig es ist, sich vor Pandemien zu schützen. Nachdem sich Sars-CoV-2 weltweit ausgebreitet hat, sei die Welt "unvorbereitet" auf die nächste Pandemie, sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, dem Leiter der Weltgesundheitsorganisation auf dem World Governments Summit 2024. Die Folgen müsse die Menschheit beim nächsten Mal "teuer bezahlen".
WHO-Chef warnt vor Krankheit X: Neue Pandemie könnte die Welt "teuer bezahlen"
Eindringlich betonte Tedros Adhanom Ghebreyesus in seiner Rede, dass die Welt aktuell "auf die nächste Krankheit X und die nächste Pandemie nicht vorbereitet" sei. "Wenn sie morgen ausbrechen würde, stünden wir vor vielen der gleichen Probleme, die wir bei COVID-19 hatten." Die Welt scheine die Erfahrungen mit dem Coronavirus zu vergessen. Deshalb müsse man aus den "Lektionen" lernen, sonst "werden wir beim nächsten Mal teuer dafür bezahlen." Er bezeichnete den unbekannten Erreger als 20 Mal tödlicher. Bereits 2018 warnte der WHO-Chef auf der selben Veranstaltung vor einem weltweiten Virusausbruch. Zwei Jahre später, im Dezember 2019, brach das neuartige Coronavirus aus. "Die Geschichte lehrt uns, dass die nächste Pandemie eine Frage des Wann und nicht des Ob ist", erklärtTedros Adhanom Ghebreyesus. Er fügte hinzu: "Aber es wird eine weitere Krankheit X geben, oder eine Krankheit Y oder eine Krankheit Z."
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Neue Pandemie nach Coronavirus: Forscher geben erste Hinweise auf mögliche Auslöser
Über einen möglichen Erreger gibt es keine genauen Hinweise. Wahrscheinlich könnte die Pandemie durch "ein Influenzavirus oder ein neues Coronavirus, oder [...] durch einen neuen Erreger verursacht werden, den wir noch gar nicht kennen". Wissenschaftler beschäftigen sich bereits seit Jahren mit möglichen Ursachen. Forscher der Universität von Edinburgh haben in einer Studie mögliche Hinweise geliefert. "Viren ohne die richtige Abstammung scheinen keine Epidemien zu verursachen. Von den potenziell zahlreichen Säugetier- und Vogelviren, die im Umlauf sind, sollten wir uns auf diejenigen konzentrieren, die mit bestehenden menschlichen Viren mit epidemischem Potenzial verwandt sind. Diese Forschung schränkt die Suche nach der nächsten Krankheit X enorm ein", sagte Professor Mark Woolhouse, Professor für Epidemiologie von Infektionskrankheiten an der Universität von Edinburgh. Möglicherweise könnte die Ursache eine Zoonose, also eine Übertragung von Viren von Tieren auf Menschen sein, oder ein völlig unbekannter Erreger.
WHO rät zu Vorbereitung - Abkommen geplant
Wegen des Coronavirus' sollte sich die Welt auf zukünftige Pandemien vorbereiten. Bereits im Dezember 2021 wurde in Genf ein internationales Abkommen geplant. Damit soll ein "ein rechtsverbindlicher Pakt" entstehen, "um zusammenzuarbeiten und sich und andere zu schützen", sagte der WHO-Chef. "Die Länder haben sich selbst eine Frist gesetzt, um das Abkommen rechtzeitig zur Verabschiedung durch die Weltgesundheitsversammlung im Mai dieses Jahres fertigzustellen."
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