Am 30.11.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Arzneimittel DOSTINEX® 0,5 MG Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Die Problematik der Medikamenten-Lieferengpässe ist in Deutschland nicht gänzlich neu, jedoch hat sich die Versorgungslage in jüngster Zeit drastisch verschlimmert. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch DOSTINEX® 0,5 MG ist aktuell betroffen.
Ursachen für Lieferprobleme bei DOSTINEX® 0,5 MG
Die Mitteilung über den Lieferengpass für das Medikament, verkauft von Pfizer Pharma GmbH, bleibt für den Zeitraum vom 10.11.2023 bis zum 22.12.2023 aufrechterhalten. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für DOSTINEX® 0,5 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Cabergolin dura 0,5 mg Tabletten vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Es wird strikt davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.
DOSTINEX® 0,5 MG: Die Details zum Arzneimittel
Dostinex® 0,5 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Cabergolin von Bedeutung. DOSTINEX® 0,5 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 -
- Ebene 2 -
- Ebene 3 -
- Ebene 4 -
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheitszuständen verschrieben:
- Hemmung der Laktation: Ohne Angabe von Schwierigkeiten beim Anlegen
- Galaktorrhoe: Ohne Angabe von Schwierigkeiten beim Anlegen
- Gutartige Neubildung: Hypophyse
- Oligomenorrhoe, nicht näher bezeichnet
- Sterilität der Frau in Verbindung mit fehlender Ovulation
- Hyperprolaktinämie
- Amenorrhoe, nicht näher bezeichnet
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Präparat ist ein Prolaktinhemmer/Dopaminagonist.
- Es wird angewendet:
- Zum primären Abstillen. Zur Verhinderung des natürlichen Milchflusses nach der Geburt, falls das Stillen nicht gewünscht oder aus medizinischen Gründen nicht angezeigt ist.
- Zur Behandlung von Störungen, die im Zusammenhang mit einer Erhöhung des Prolaktinspiegels stehen, wie Ausbleiben der Monatsblutung (Amenorrhoe), zu seltene Monatsblutung (Oligomenorrhoe), Ausbleiben des Eisprungs (Anovulation), spontaner Milchfluss (Galaktorrhoe), und bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen der Hypophyse bei gleichzeitiger erhöhter Prolaktinbildung (Mikroprolaktinome, idiopathische Hyperprolaktinämie).
Lieferschwierigkeiten und Ursachen in der Übersicht
Medikament | DOSTINEX® 0,5 MG |
---|---|
Hersteller | Pfizer Pharma GmbH |
PZN | 00890376 |
Wirkstoff | Cabergolin |
Gültigkeitszeitraum | 10.11.2023 bis 22.12.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Cabergolin dura 0,5 mg Tabletten |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
Verfügbarkeit und Ausblick
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall DOSTINEX® 0,5 MG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Besonders gefordert sind derzeit die Apotheken, die mit viel Improvisation auf die entsprechenden Engpässe zu reagieren versuchen. Bei manchem Medikament ist es etwa möglich, von der Packungsgröße abweichen oder Alternativen ausgeben. Im Großen und Ganzen scheint das zwar gut zu funktionieren, langfristig ist das aber natürlich keine Lösung.
Immer wieder gibt es Vorschläge, um die Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu reduzieren. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Das formulierte Hauptziel ist die Verlagerung der Produktion zurück nach Europa. Jetzt bleibt die Frage, wie die Umsetzung der neuen Regelungen das Problem beeinflusst.
+++ Redaktioneller Hinweis: Unsere Meldungen zu den Lieferengpässen werden von unseren Redakteuren produziert und regelmäßig mit neuen Recherchen angereichert. Die damit verbundenen aktuellen Daten im Artikel werden dabei durch uns vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingepflegt, was automatisiert geschieht, um möglichst aktuelle Angaben machen zu können (zuletzt am 30.11.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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